Ausgebranntes Streichholz bei der Arbeit am Schreibtisch *** Burnt out match working at desk PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTx
IMAGO/Elly Walton
IMAGO/Elly Walton
Ratgeber Gesundheit

Burnout: Risikogruppen, Phasen und Prävention

Burnout, erstmals 1970 beschrieben und oft als „Managerkrankheit“ bezeichnet, ist ein ernsthaftes Gesundheitsproblem. Es betrifft nicht nur Individuen und Familien, sondern hat auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen, betont Gesundheitscoach David Reif in der ORF Radio Vorarlberg-Reihe „Reif fürs Leben“.

Sendungshinweis

„Radio Vorarlberg am Vormittag“, 22. Februar 2024 von 09.00 – 12.00 Uhr

Burnout, ein Zustand extremer Erschöpfung, wurde erstmals 1970 vom Psychoanalytiker Freudenberger beschrieben. Obwohl es nicht als eigenständige Krankheit im ICD-10 aufgeführt ist, hat es ernsthafte Folgen nicht nur für die Betroffenen und ihre Familien, sondern auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen. „Schätzungsweise sind 500.000 Menschen in Österreich behandlungsbedürftig und 1,5 Millionen gefährdet“, verdeutlicht Gesundheitscoach David Reif die Problematik.

Definition und Risikogruppen

Burnout, oft als „Managerkrankheit“ bezeichnet, ist ein Syndrom, das sich aus emotionaler Erschöpfung, Depersonalisation und reduzierter Leistungsfähigkeit zusammensetzt, insbesondere bei intensivem beruflichen Kontakt mit Menschen. Es unterscheidet sich von Depression durch Aspekte wie Depersonalisation, die sich in einem zynischen und entpersönlichten Umgang mit Menschen äußert. Risikogruppen sind insbesondere Angehörige von Pflege-, Sozial- und Gesundheitsberufen, vor allem Berufsanfänger und Personen nach einem Arbeitsplatzwechsel. Im Grunde kann jedoch jeder von Burnout betroffen sein.

Entstehung und Phasen

Die Entstehung von Burnout ist multifaktoriell und kann sowohl interne Faktoren wie Persönlichkeit als auch externe Faktoren wie Umweltbelastungen beinhalten. Es kann durch chronischen Stress und fehlende Regenerationsphasen entstehen und kann unterschiedliche Phasen und Symptome umfassen, die sich überlagern oder unabhängig voneinander auftreten können.

David Reif, Dipl. psych. GuKP, Gesundheitstipps ORF Radio Vorarlberg
David Reif
David Reif ist Dipl. psych. GuKP und Coach

Heilung und Vorbeugung

Burnout ist heilbar, oft ist jedoch professionelle Hilfe notwendig. „Tests wie das Maslach Burnout Inventory oder das von Prof. Matthias Burisch entwickelte Modell können einen Eindruck über die persönliche Situation geben, ersetzen jedoch niemals professionelle Unterstützung. Vorbeugende Maßnahmen umfassen ausreichenden Schlaf, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Pausen und eine gute Work-Life-Balance“, spricht Gesundheitscoach David Reif Lösungen und Hilfsmaßnahmen an. Schutzfaktoren auf individueller, betrieblicher und gesellschaftlicher Ebene können ebenfalls zur Prävention von Burnout beitragen.