Spleen, Milz, Organ
IMAGO/Panthermedia
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Ratgeber Gesundheit

Die Milz mag´s mild

Die Milz spielt eine entscheidende Rolle bei der Bildung, Reifung und Speicherung von Lymphozyten und ist somit ein wichtiger Bestandteil unseres Immunsystems. Diese Funktion und die Auswirkungen einer gestörten Milzfunktion thematisiert Gesundheitscoach David Reif in der ORF Radio Vorarlberg-Reihe „Reif fürs Leben“.

Sendungshinweis

„Reif fürs Leben“ – ORF Radio Vorarlberg am Vormittag, 4. Jänner, 09.00 bis 12.00 Uhr

An die Milz denkt man selten oder höchstens mal beim Joggen, wenn das Seitenstechen einsetzt. Auch in der westlichen Schulmedizin ist nur gelegentlich von der Milz die Rede, zum Beispiel beim seltenen Milzbrand (Anthrax), bei einer infektionsbedingten Milzschwellung oder in der Unfallchirurgie, wenn eine Milz so stark verletzt ist, dass sie entfernt werden muss.

Das kleine Organ, ist vor allem an der Bildung, Reifung und Speicherung der sogenannten Lymphozyten, einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen, beteiligt. Die Aufgabe der Lymphozyten ist die Abwehr von Krankheitserregern. Zudem produziert die Milz mit den „Fresszellen“ (Makrophagen) weitere Abwehreinheiten.

Zu den Untergruppen der weißen Blutkörperchen zählen auch die

  • B-Lymphozyten (B-Zellen)
  • T-Lymphozyten (T-Zellen)
  • und die natürlichen Killerzellen (NK-Zellen)

Die Lymphozyten werden in den gleichnamigen Lymphknoten gebildet. In der Milz, dem Thymus und dem Knochenmark.

David Reif, Dipl. psych. GuKP, Gesundheitstipps ORF Radio Vorarlberg
David Reif
David Reif ist Dipl. psych. GuKP und Coach

Die verschiedenen Zellen und ihre Aufgaben

Zu den Untergruppen der weißen Blutkörperchen zählen die B-Lymphozyten, T-Lymphozyten und die natürlichen Killerzellen. Jede Zellgruppe hat spezifische Aufgaben im Immunsystem, sei es die Bindung von Antikörpern, die Regulierung der Immunantwort oder das direkte Abtöten von infizierten oder entarteten Körperzellen. Die T-Lymphozyten sind besonders bemerkenswert, da sie als Gedächtniszellen fungieren und bei erneutem Kontakt mit bekannten Antigenen eine schnelle spezifische Abwehrreaktion einleiten können.

Störungen im System: Lymphozytopenie und Lymphozytose

Störungen im Lymphozytensystem können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Eine zu niedrige Anzahl an Lymphozyten (Lymphozytopenie) kann unter anderem von chronischen HIV-Infektionen, Tuberkulose oder verschiedenen Krebserkrankungen verursacht werden. Eine zu hohe Anzahl an Lymphozyten (Lymphozytose) hingegen kann ein Indikator für verschiedene Infektionskrankheiten oder chronische Entzündungen sein.

Gesundheitsförderung der Milz: Dos und Don’ts

Um die Milz gesund zu halten, gibt es einige Dinge zu beachten. „Regelmäßige Mahlzeiten, warmes, mild gewürztes Essen und eine ruhige, konzentrierte Essensatmosphäre sind zu empfehlen. Unregelmäßiges Essen, zu viele Milchprodukte oder zu viel Rohkost sollten vermieden werden“, sagt Gesundheitscoach David Reif. Besondere Vorsicht ist auch bei bestimmten Medikamenten, wie zum Beispiel Magensäurehemmern, geboten.

Das mag die Milz:

  • Regelmäßige Mahlzeiten, jedoch ohne „Zwischendurchessen“
  • Warmes, mild gewürztes Essen
  • Maßvolles Essen – weder zu wenig noch zu viel
  • Ruhiges, konzentriertes Essen in angenehmer Atmosphäre
  • Wertbeständiges Frühstück, abends wenig und leicht
  • Tiefe Bauchatmung, da die Milz dem Zwerchfell bei jedem Atemzug folgt und so „massiert“ wird

Das mag die Milz nicht:

  • Unregelmäßiges Essen (auch in Form langer Fastenkuren!)
  • Zu viel Kaltes (z.B. kühlschrankfrisches Joghurt!)
  • Zu viele Milchprodukte, zu viel Rohkost
  • Schwere Mahlzeiten abends
  • Zu viel Industriezucker
  • Zu viel Bitteres, Scharfes oder Saures
  • Bestimmte Medikamente, z.B. Magensäurehemmer
  • Grübeln und Sorgendenken