Familie kocht in der Küche gemeinsam
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Ratgeber Gesundheit

Gesundes Umfeld: Die Kraft von Familie, Freunden und Arbeitsplatz

In bestimmten spirituellen Lehren wird betont, dass alles aus unserem Bewusstsein entsteht, alles in uns ist. Also gibt es demzufolge auch keine Außen- oder Umwelt oder gar ein Umfeld. Wozu dann hinterfragen, ob man sich im richtigen Umfeld bewegt, wenn es das doch sowieso nicht gibt? Antworten auf diese Frage liefert Gesundheitscoach David Reif.

Dass die Welt in mir ist, ist durchaus nicht falsch, aber sie ist auch nur teilweise wahr. Denn wir alle sind eingebunden, wir alle sind auch sozusagen eins mit allem. „Doch es gibt auch ein Außen. Es ist spannend und wichtig sich mit seinem Außen, seinem Umfeld zu beschäftigen“, sagt David Reif, der in der Rehabilitation Menschen auf dem Weg zur Besserung der körperlichen Gesundheit begleitet.

Also, warum sollte ich schauen, wie mein Umfeld aussieht? Auf andere Mitmenschen bezogen: Warum sollte ich schauen, mit wem ich meine Zeit verbringe, wem ich meine Zeit und Aufmerksamkeit schenke? Denken wir an Pflanzen: Mit dem richtigen Umfeld können sie wachsen, ein anderes tötet sie. Natürlich sterben wir nicht gleich, nur weil wir uns mit den Menschen abgeben, die uns nicht gut tun.


Group of beautiful friends sharing laughs together on their trip to Porto in Portugal. Walking along the coast a windy afternoon. Lifestyle. Travel photography
Lucia Romero Fotografía
Freude und Gesundheit durch den Umgang mit den richtigen und wichtigen Menschen

Freundeskreis beobachten und gegebenenfalls ändern

Wie kann man herausfinden, ob man sich noch im richtigen Umfeld bewegt? Wir Menschen verändern uns im Lauf des Lebens, das ist Fakt. Was als Jugendlicher sicher gut gepasst hat, muss als Erwachsener noch lange nicht das sein, was als positiver Impuls verstanden wird. Die Wesensart verändert sich nach dem Umfeld, in dem man lebt und wirkt. Achten sollte man beispielsweise auf die folgenden Aspekte:

  • Worüber reden die anderen Personen? Reden sie schlecht über andere?
  • Wie verhalten sie sich?
  • Fühlt man sich nach einem Treffen beschwingt oder ausgelaugt?
  • Feiert das Umfeld die Erfolge anderer Menschen?
  • Kann man mit einer Person herzlich lachen und unbeschwert sein?
  • Erhöht eine Person die eigene Lebensqualität? Womit?

Sendungshinweis

„Reif fürs Leben“ – ORF Radio Vorarlberg am Vormittag, 27. Oktober 2023, 09.00 bis 12.00 Uhr

Menschen in unserem Umfeld können förderlich sein oder auch einen Stressfaktor darstellen. Manche Menschen werden lernen, dass es nicht ausschließlich um sie geht und alles zu ihrer Zufriedenheit ablaufen muss. Andere Menschen werden lernen, dass auch sie wichtig sind, und es nicht nur darum geht andere glücklich zu machen. Sich selbst zu hinterfragen ist sicher sinnvoll und voranbringend. Dabei geht es darum, sich selbst zu reflektieren und zu hinterfragen, was man in Freundschaften, egal ob alte oder neue, einbringt. Warum möchte jemand mit mir befreundet sein, was kann ich anderen geben? Behandle ich selbst andere Menschen gut? „Das schafft die Grundlage dafür, um sich ein wertschätzendes und unterstützendes Umfeld aufzubauen. Es fängt alles bei einem selbst an!“, sagt Gesundheitscoach David Reif.

David Reif, Dipl. psych. GuKP, Gesundheitstipps ORF Radio Vorarlberg
David Reif
David Reif ist Dipl. psych. GuKP und Coach

Ihr macht mich krank

Freundschaften und Beziehungen aufrecht zu erhalten, saugt nur noch mehr Energie. Und oft fehlt die Kraft, die anderen zu verlassen. Aus Bequemlichkeit bleibt man zusammen und schafft es oft jahrelang nicht, sich voneinander zu lösen. Und man wird krank. Seelisch und körperlich. Eine Beziehung in jeder Gestalt, welche funktioniert, ist also gesund, eine, die nicht funktioniert, macht krank. Daher: Nicht in Freundschaften und Beziehungen verharren, in denen die Parameter einfach nicht mehr stimmen. Wenn die Beziehung toxisch wird, besser trennen. Menschen kommen und gehen im Leben, thats the circle of life! Loslassen und weiter nach vorne gehen, positive Erinnerungen behalten. So kann man einem Stillstand entgehen und der persönlichen Entwicklung steht nichts im Weg.

Ein zufriedenes Arbeitsumfeld schaffen

Zum Arbeitsumfeld zählt nicht nur das physische Umfeld in Form des Raums oder des Arbeitsplatzes mit Schreibtisch, Laptop und Co., sondern auch das psychische Umfeld. Dazu zählen beispielsweise das Arbeitsklima und der Umgang mit Kolleginnen und Kollegen.

Zu Beginn sollte man definieren, was ein zufriedenes Arbeitsumfeld überhaupt auszeichnet: Ein gesundes Arbeitsumfeld ist sicher, zufriedenstellend und unterstützend. Ein zufriedenes Arbeitsumfeld stellt sicher, dass man gerne zur Arbeit kommt und den ganzen Tag lang motiviert bleibt.

Warum sind Menschen überhaupt motiviert zur Arbeit zu gehen? Erfolg, Geld, kreative Ergebnisse, großartiges Team und die erwartbare Pension machen fünf große Punkte aus. Was erwarten wir noch am Arbeitsplatz? Eine interessante Tätigkeit, Anerkennung für die verrichtete Arbeit und über die wichtigsten Ereignisse informiert zu sein? Nach Zufriedenheit, Zuspruch und Glücksgefühlen am Arbeitsplatz streben wir doch alle auf unsere Art und Weise.

Female mentor teaching diverse employees group analyze paperwork at briefing
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Wir verbringen tausende Stunden am Arbeitsplatz, deshalb ist besonders hier ein gutes Arbeitsklima wichtig

Was kann ich selbst dazu beitragen?

  • Interessiere dich für deine Mitarbeiter: Kennst du alle beim Namen? Rede mit ihnen über deren leben
  • Kommunikation: Durch offene und transparente Kommunikation bleibt man auf dem Laufenden und erinnere dich daran, dass du ein wesentlicher Teil des Teams bist.
  • Vermeide Negativität: Vermeide negative Unterhaltungen und Klatsch so gut es geht. Kommuniziere regelmäßig und positiv.
  • Gib positive Feedbacks und nimm sie auch an: Effektives Feedback gibt Aufschluss darüber, wie man seine Ziele erreicht.

Ein gutes und gesundes Arbeitsumfeld fördert also die Stimmung, steigert die Produktivität und Mitarbeiterbindung und trägt positiv zur gesamten Arbeitsatmosphäre bei. Die Schaffung eines angenehmen, inklusiven und gesunden Arbeitsumfeldes sollte daher eine Priorität für Führungskräfte und Mitarbeitende gleichermaßen sein.

Man looking at his cell phone with a match in the dark. Blackout concept. Selective focus.
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Nicht gut für unsere Gesundheit: Tag und Nacht online sein

Gesundes Körperumfeld schaffen

Inwieweit trägt ein gesundes Körper-Umfeld zur Förderung des körperlichen Wohlbefindens mit Ausstrahlung auf das seelische und soziale Wohlbefinden bei? Umgekehrt: Inwieweit kann ein nicht gesundes Körper-Umfeld die Gesundheit insgesamt gefährden? Dafür sind folgende Faktoren für ein gesundes Körper-Umfeld wichtig: Sonne und Licht-Qualität, Elektrosmog, technische Felder, Luftqualität als Jungbrunnen, Ruhe-Qualität, erfüllender und ausreichend Schlaf und Flexibilität. „Diese Faktoren, so die gängigen Studien, machen ein Gesundes-Körperumfeld aus“, erläutert David Reif, der in der Rehabilitation auch das persönliche Umfeld der Patienten bespricht.