Wenn wir unser Leben mit Distanz und Humor betrachten, können wir es als ein Theaterstück sehen, in dem wir verschiedene Rollen übernehmen. Manche Rollen sind von Kindheit an präsent, andere entwickeln sich im Laufe des Lebens. Diese Rollen sind Verhaltensmuster, die durch äußere Umstände und die Anwesenheit anderer Menschen aktiviert werden. „Jeder Aspekt unserer Persönlichkeit hat seine eigenen Motive und Ziele und versucht, das Gleichgewicht in unserem Leben zu bewahren“, sagt Sabine Fleisch, die auch als Psychotherapeutin arbeitet.
Die Rollen, die wir spielen
Es gibt verschiedene Rollen, die in unserem Leben auftreten können. Eine davon ist der „innere Kritiker“, der uns streng beurteilt und uns zu Bestleistungen antreibt. Eine andere ist die „Multi-Taskerin“, die fürsorglich agiert, wenn jemand in der Familie Hilfe braucht, und gleichzeitig den Haushalt erledigt.
Dann gibt es den „Manager-Anteil“, der unseren physischen Zustand stabilisiert, wenn wir uns nach Ruhe und Erholung sehnen, und den „inneren Antreiber“, der uns auffordert, unsere letzten Energien zu mobilisieren. Der „Ablenker“ sorgt für eine Pause, während der „Genießer“ uns die angenehmen Seiten des Lebens genießen lässt.
Regie führen in unserem Leben
Obwohl es so scheint, als ob diese Rollenwechsel automatisch und ohne unser Zutun geschehen, haben wir immer die Möglichkeit, als ‚Selbst‘ Regie in unserem Leben zu führen. Wir können aktiv entscheiden, welche Qualitäten wir in unserem Alltag hervorheben möchten.
Sendungshinweis
„Neue Woche, neuer Gedanke“ – ORF Radio Vorarlberg am Vormittag, 29. Jänner 2024, 09.00 bis 12.00 Uhr
Um das zu tun, müssen wir unsere Hauptakteure kennen und einen breiten Pool an selbst-fürsorglichen Anteilen zur Verfügung haben. Dennoch sind wir mehr als die Summe unserer Teile und Rollen. „Unsere individuelle Persönlichkeit strahlt durch und macht jede Performance einzigartig. Also, Bühne frei für die beste Version von uns selbst!“, sagt Gesundheitspsychologin Sabine Fleisch.