Viele Ukrainerinnen und Ukrainer suchen über das AMS einen Job, weil sie keine Nachweise über ihre Schulabschlüsse oder ihre Ausbildung haben, sagt Katharina Neuhofer, die stellvertretende AMS-Geschäftsführerin. Zudem haben viele Frauen Kinder, was sie daran hindere, manche Jobangebote anzunehmen, weil es keine passende Kinderbetreuung gebe, so Neuhofer.
Derzeit haben bereits 860 Ukrainerinnen und Ukrainer, die nach Vorarlberg geflüchtet sind, einen Arbeitsplatz gefunden. Zwei Drittel davon sind Frauen. Sie arbeiten vordergründig im Tourismus – in Hotels oder in der Gastronomie. Einige haben aber auch einen Job im Handel oder in der Baubranche, sagt Neuhofer.
Ausbildungen nicht so gut wie gedacht
Das Ausbildungsniveau der Geflüchteten aus der Ukraine sei aber nicht so gut wie gedacht, heißt es beim AMS. Die meisten hätten lediglich Pflichtschulniveau. Die ersten Erfahrungen, dass viele Fachkräfte unter den ukrainischen Flüchtlingen sind, hätten sich später relativiert.
Viele sind aktuell als Hilfsarbeiter beschäftigt, in erster Linie auch deshalb, weil bei diesen Jobs keine besonderen Sprachkenntnisse nötig sind, erklärt Neuhofer. Damit benennt sie auch das Hauptproblem: „Wer nicht gut genug Deutsch kann, bekommt auch keinen besseren Job.“
Wallner: Was noch kommt ist unklar
Die rund 2.300 gemeldeten Menschen aus der Ukraine leben in 78 Vorarlberger Gemeinden, wöchentlich kommen vereinzelt weitere dazu. Dabei handle es sich hauptsächlich um Familienmitglieder oder Bekannte von Menschen, die sich bereits seit längerer Zeit in Vorarlberg aufhalten, sagte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) Ende Februar.
„Man kann auch sagen, wir spüren ein Abflauen, ein leichtes Zurückgehen der Flüchtlingswelle“, so Wallner. Was noch komme, könne man allerdings nicht sagen: „Ich bin da in der Gesamtbeurteilung eher vorsichtig“, so Wallner – mehr dazu in: Zahl der ukrainischen Kriegsgeflüchteten geht zurück.