Maryna und Viktoria aus der Ukraine
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Chronik

Ukrainische Geflüchtete haben sich eingelebt

Unter den rund 2.000 Geflüchteten aus der Ukraine, die seit Kriegsbeginn nach Vorarlberg gekommen sind, sind die beiden Mütter Maryna und Viktoria. Sie sind einen Monat nach Beginn der Kämpfe geflüchtet und wohnen seither in der Gemeinde Klaus. Dort haben sich die beiden 32-Jährigen mittlerweile gut eingelebt.

Sowohl Viktoria als auch Maryna lernen seit dem ersten Tag in Vorarlberg Deutsch – zuerst dank einer Privatinitiative, später dann an der Volkshochschule. Viktoria hat eine Anstellung bei der Firma Omicron in Klaus gefunden, dort hilft sie beim Gebäudemanagement mit. Bei ihrem Arbeitgeber bekommt sie zusätzliche Deutschstunden. Obwohl die Firmensprache eigentlich Englisch ist, spricht ihre Chefin Petra in den Pausen bewusst Deutsch mit Viktoria.

Viktoria und Maryna im Deutschunterricht
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Viktoria und Maryna in ihrem ersten Deutschkurs

Vor allem kein leichtes Jahr für die Kinder

„Es war kein leichtes Jahr für uns alle, vor allem für die Kinder. Es bleibt jeden Tag ein Auf und Ab. Aber dank der Hilfe von so vielen netten Menschen hier wirst du den Stress etwas los. Natürlich vergessen wir nie, was in unserer Heimat passiert, es wird immer schmerzen“, beschreibt Victoria.

Heimatbesuch im vergangenen August

Für Maryna war ihr einziger Heimatbesuch in einem Vorort von Kiew im vergangenen August besonders schmerzlich. Ein Lichtblick war das Wiedersehen mit ihrem Ehemann Alexander. Da er eine pflegebedürftige Mutter hat, muss er vorerst nicht mit einem Einrückungsbefehl rechnen. Die gemeinsame Wohnung wurde allerdings von russischen Soldaten geplündert.

Trauriger Jahrestag für Victoria und Maryna

Einen Monat nach Kriegsbeginn sind die beiden Mütter Maryna und Victoria mit ihren Töchtern aus der Ukraine nach Vorarlberg geflüchtet. Seither wohnen sie in Klaus. Stefan Krobath hat die beiden 32-Jährigen das gesamte Jahr über begleitet und sie gefragt, wie es ihnen am heutigen traurigen Jahrestag geht.

Zukunft in der Ukraine ist ungewiss

Maryna arbeitet als Dolmetscherin für eine österreichisch-ukrainische Firma. Eigentlich waren die Pläne der Familie ganz auf ein Leben in der Ukraine ausgerichtet. Zum jetzigen Zeitpunkt hätte ihre neue Zwei-Zimmer-Wohnung dort fertig sein sollen, doch aufgrund des Krieges mussten die Arbeiten am Gebäude eingestellt werden.

Ruine in der Ukraine
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Das Wohnhaus in der Ukraine von außen, in dem die neue Zwei-Zimmer-Wohnung von Marynas Familie entstehen sollte

Maryna ist skeptisch, ob sie dort jemals wieder eine Zukunft haben wird. „Es ist schwierig, ich möchte immer noch, dass die Ukraine mein Zuhause ist. Klar, jetzt sind wir hier. Aber wir wissen nicht einmal, was dieses Jahr bringen wird“, sagt sie.

Innerhalb eines Jahres gut in Vorarlberg angekommen

Die beiden Frauen sind innerhalb eines Jahres gut in Vorarlberg angekommen. Viktoria sieht eine Rückkehr daher ähnlich wie Maryna mit Skepsis: „Ich habe das Gefühl, ich werde hier bleiben, wenn es möglich ist. Natürlich muss ich mein Deutsch weiter verbessern“, beschreibt sie.

„Aber ich denke vor allem an die Zukunft meiner Tochter. Sie hat in der ersten Klasse Volksschule begonnen, nun geht sie bereits in die zweite und fühlt sich wohl“, erzählt Viktoria. Sie fragt sich, welchen Grund es in den kommenden zwei bis drei Jahren geben sollte, um in die Ukraine zurückzukehren.

Kundgebung für den Frieden in Dornbach

Vor einem Jahr hat der Krieg in der Ukraine begonnen. In Dornbach haben Flüchtlinge aus der Ukraine eine Kundgebung für den Frieden abgehalten.

Friedenskundgebung für die Ukraine

In Dornbirn haben am Freitagnachmittag geflüchtete Menschen aus der Ukraine eine Kundgebung für den Frieden abgehalten – trotz aller Wut auf den Aggressor Russland. Vor genau einem Jahr hat Russland den Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen.