Wahlkuvert, das in Wahlurne geworfen wird
ORF.at/Roland Winkler
ORF.at/Roland Winkler
Politik

Kleinparteien für Nationalratswahl gerüstet

Bei der Nationalratswahl treten in Vorarlberg insgesamt neun Parteien an. Neben den etablierten und bekannten Fraktionen stehen auch drei Kleinparteien auf dem Stimmzettel. Doch sie sind nahezu chancenlos, die Vier-Prozent-Hürde zu knacken.

Da die Kleinparteien praktisch ohne Geld auskommen müssen, sind keine großen Werbemaßnahmen möglich. Bei ihnen zählt daher der Olympische Gedanke „Dabei sein ist alles“.

Kleinparteien für Nationalratswahl gerüstet

Bei der Nationalratswahl treten in Vorarlberg insgesamt neun Parteien an – auch drei Kleinparteien stehen auf dem Stimmzettel. Doch sie sind nahezu chancenlos, die Vier-Prozent-Hürde zu knacken.

Premiere für „Der Wandel“

„Der Wandel“ steht erstmals auf dem Stimmzettel. Inhaltlich will die junge Partei den Bundesrat durch Bürgerräte abschaffen, einen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 2.000 Euro netto und eine Höchstgrenze von 10.000 Euro festlegen. Zudem sollte es zu einer massiven Arbeitszeitverkürzung auf 21 Stunden kommen, fordert „Wandel“-Spitzenkandidat Konrad Steurer.

„Das geht nicht sofort, das ist klar. Aber wir wollen das als Perspektive ins Auge fassen und so, dass die Menschen auch damit leben können – von den Löhnen her. Und damit einhergehend haben wir natürlich viele weitere Effekte: die Menschen haben Zeit für Familie, sie haben Zeit für die Pflege, sie haben Zeit für kreatives Arbeiten, für soziale und karitative Tätigkeiten“, so Steuer.

„KPÖ Plus“ will soziale Unterschiede überwinden

Die Kommunisten kandidieren unter der Kurzbezeichnung „KPÖ Plus“ zusammen mit alternativen Listen, Linken und Unabhängigen. Für Spitzenkandidat Andreas Spechtenhauser sind kommunistische Ideen immer noch zeitgemäß. „Wir leben auch heute in einer Zeit, in der viele Unterschiede gibt. Es gibt keine Chancengleichheit, keine Gerechtigkeit für alle, es gibt immer eine bestimmte Elite, die bevorzugt wird. Das gilt es zu überwinden und das ist auch heute noch ein Ansatz, dem man sich verschreiben kann“, sagt Spechtenhauser.

GILT: „Haben ein Systemproblem“

Nach 2017 ist die Liste GILT zum zweiten Mal bei einer Nationalratswahl dabei. Der Einzug ins Parlament ist aber wie beim Wandel oder der KPÖ Plus außer Reichweite. Das weiß auch GILT-Spitzenkandidat Thomas Doppelhofer: „Das die Kleinparteien mitunter manchmal mit guten Ideen auf der Strecke bleiben, liegt für mich daran, dass sie sich dem herrschenden System unterwerfen. Im Gegensatz dazu setzen wir beim System an, weil wir erkannt haben, dass wir ein Systemproblem haben.“

Alle Informationen zur Nationalratswahl auf ORF.at

Man wolle daher nicht an diesem „Herrscherspiel“ teilnehmen, sondern die Demokratie ins 21. Jahrhundert führen, sagt Doppelhofer. 2017 erhielt die Liste GILT in Vorarlberg ein Prozent der Stimmen, die KPÖ 0,7 Prozent.