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Pixabay/ Denzel
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Chronik

Radlobby kritisiert fehlende Sicherheit auf Radwegen

Die Radlobby Vorarlberg kritisiert die schleppende Verbesserung der Sicherheit auf Radwegen. Es gebe zwar mit den Städten und dem Land immer wieder Gespräche über Gefahrenstellen, was dann folgt, reiche aber oft nicht aus. Mobilitätslandesrat Daniel Zadra (Grüne) räumt ein, dass die Verbesserung der Sicherheit schneller gehen könnte.

Die Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer in Vorarlberg hat stark zugenommen. Ein wesentlicher Grund dafür sind E-Bikes, die vielen Menschen eine leichte und flotte Fortbewegung ermöglichen. Über 800 Verletzte Radfahrerinnen und Radfahrer hat es nach jüngsten Erhebung letztes Jahr gegeben, drei kamen dabei ums Leben.

„Zahlreiche Gefahrenstellen“

Auf dem Radwegenetz in Vorarlberg gebe es zahlreiche Gefahrenstellen, sagt Veronika Rüdisser, Sprecherin der Radlobby Vorarlberg. In mehreren Städten seien gefährliche Stellen entlang der Radwege und Straßen bereits dokumentiert worden. Die Radlobby Vorarlberg kontaktiere das Land regelmäßig, um auf die Gefahren hinzuweisen.

Entschlossenheit fehlt bei Land und Gemeinden

Das Land und die Gemeinden würden aber oft nicht die nötige Entschlossenheit zeigen, die Radinfrastruktur zu verbessern, sagt Rüdisser. So könne es passieren, dass man sich plötzlich in einem Schlagloch wiederfindet, oder dass ein Busch weit auf den Radweg hereinragt.

Zadra: Gemeinden sind am Zug

Laut Mobilitätslandesrat Daniel Zadra ist die Radwegsicherheit ein Dauerthema. Er räumt ein, dass die Verbesserung der Sicherheit schneller gehen könnte, dass manchmal nichts geschieht, liege jedoch an den Gemeinden, die Eigentümer und Bauherren der Grundstücke seien. Aus seiner Sicht müsste die Beseitigung von Gefahrenstellen auch schneller gehen.

Immer wieder werden gigantische Summen in Autostraßenprojekte gesteckt, auch an die Radwege müsse mehr gedacht werden, sagt Zadra. Schließlich seien hier die Investitionen wesentlich geringer, dennoch würde man vielen Menschen damit helfen. Ziel sei es, die Unfälle massiv zu reduzieren.

Tödlicher Radunfall in Hohenems

Anlass für die Diskussion rundum die Sicherheit auf Radwegen ist der tödliche Radunfall am Wochenende. Ein 17-Jähriger ist in Hohenems in der Nacht auf Samstag drei Meter in eine Unterführung gestürzt und noch am Unfallort verstorben.

Der Jugendliche soll nach Auskunft der Stadt Hohenems nicht vom Radweg abgekommen sein, sondern wollte eine Abkürzung über zwei Wiesen nehmen. Dabei stürzte er trotz Warnruf eines nachfolgenden Kollegen in die Unterführung.

Deutlicher Anstieg bei Fahrradunfällen

Fahrradfahren ist laut Kuratorium für Verkehrssicherheit inzwischen die Verkehrsart mit den meisten Verletzten. Der ÖAMTC hat jetzt einen Langzeittrend erhoben: Demnach stieg die Zahl der Unfälle mit Verletzten von 516 im Jahr 2013 auf zuletzt 883 – das ist ein Plus von 71 Prozent. Auffallend dabei: Neben Unachtsamkeit werden immer öfter Alkohol und Drogen als Unfallursache angegeben – mehr dazu in: Fahrradunfälle: Immer öfter wegen Alkohol und Drogen (vorarlberg.ORF.at).