Bisher steht in Vorarlberg kein großes Windrad, das zur Energiegewinnung verwendet wird. Damit ist Vorarlberg nicht allein, auch in Tirol und Salzburg gibt es keines. Windradpioniere versuchten jahrelang, eine Standortbewilligung am Pfänderrücken zu bekommen – erfolglos. 2023 präsentierte das Land eine Windkraftstudie, bei der herauskam, dass der Pfänderrücken von insgesamt sechs möglichen Standorten die beste Wahl wäre.
Dass auch das Rheintal gut geeignet ist, hat nun eine Machbarkeitsstudie der Firma SFS in Heerbrugg ergeben. Das Technologieunternehmen möchte auf einer Wiese neben dem Firmengelände eine Windkraftanlage mit dem Namen „RhintlWind“ errichten. Ein Jahr lang wurden mit einem Mast Windmessungen gemacht. „Der Mast war etwas weniger als 100 Meter hoch. Mit einer Technologie konnte man Messungen im Bereich zwischen 80 und 200 Meter Höhe machen. Das gibt uns die Sicherheit, dass in dieser Betriebszone des Windrads genügend Wind vorherrscht“, erklärt Jens Breu von der Geschäftsführung der SFS Group.
Projekt geht in Genehmigungsverfahren
Nun geht das Projekt in die Genehmigungsverfahren. Für einen Betrieb rentiere sich eine Windkraftanlage schneller als für einen kommerziellen Betreiber. „Wir haben den Vorteil, dass wir direkt in die Fertigung einspeisen können. Die Anlage liefert ungefähr zehn Prozent des Jahresbedarfs“, sagt Breu.
Windradprojekt im Schweizer Grenzgebiet
In Vorarlberg würden sich vier Prozent der Landesfläche für Windkraftprojekte eignen. „Die Windkraft braucht es im Land als Ergänzung zur Wasserkraft und zur Photovoltaik. Wind liefert vor allem im Winter mehr Strom, und da brauchen wir diesen dringend“, sagt Landesrat Daniel Zadra (Grüne).
Windmessungen in Feldkirch und Brand
In Feldkirch und Brand sind aktuell Windmessungen geplant, die das Land mit bis zu 50.000 Euro fördert. Auf der Alpe Rauz sind Projektbetreiber schon einen Schritt weiter, bis zu zehn Windräder könnten dort gebaut werden. Projektbetreiber ist der Grundstückseigentümer, die Liechtensteiner Gemeinde Gamprin. „Hier wurde schon eine Lasermessung vollzogen und sehr gutes Windpotenzial ausgewiesen. Jetzt geht es darum, dieses Projekt zu vertiefen, eine Ganzjahresmessung zu machen, und dann kann das konkrete Projekt ausgearbeitet und eingereicht werden“, erklärt Zadra die weiteren Schritte.