Markus Wallner
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Politik

Signa: Wallner verspricht Aufklärung bei Hypo-Krediten

Im Regierungsfoyer im Landhaus hat Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Dienstag Aufklärung und volle Transparenz rund um die Kreditvergaben der Hypo Vorarlberg Bank an die Signa-Gruppe versprochen. Das sei unumgänglich. Nach der Pressekonferenz des Geldinstitutes am Nachmittag werde auch er Stellung dazu nehmen.

Landeshauptmann Markus Wallner ist Eigentümervertreter der Hypo Vorarlberg, die zu knapp 77 Prozent im Eigentum des Landes steht. Er hat für 12.00 Uhr die Landesfraktionen zu einem Gespräch geladen. Die Grünen als Regierungspartner der ÖVP, FPÖ, SPÖ und NEOS fordern vehement Aufklärung. Auch eine Landtagsanfrage wurde eingebracht. Am Mittwoch wird das Thema in der „Aktuellen Stunde“ des Landtags debattiert. Wallner hielt es für wichtig, die Fraktionen noch vor der Landtagssitzung am Mittwoch zu informieren.

Hypo-Pressekonferenz um 14.00 Uhr

Nach dem Gespräch zwischen den politischen Fraktionen will das Geldinstitut um 14.00 Uhr bei einer Pressekonferenz den Sachverhalt aufklären. Wie bereits berichtet, könnte die Bank infolge der Signa-Pleite bis zu 131 Millionen Euro verlieren.

Wurden Kredite zu locker vergeben?

Im Mittelpunkt der Kritik sowie der öffentlichen und politischen Empörung steht, dass Kredite zu locker vergeben worden sein könnten. Die Österreichische Nationalbank ging im November 2022 zudem davon aus, dass 61 Prozent des damals an die Signa-Gruppe vergebenen Kreditausmaßes der Hypo Vorarlberg unbesichert waren.

Hypo-Vorstandschef Michel Haller seinerseits betonte am Freitagabend, dass sein Haus Kredite nur zu marktüblichen Konditionen und mit entsprechenden Besicherungen vergebe – mehr dazu in: Hypo: Signa-Kredite „marktüblich besichert“. Zum konkreten Fall hat sich Haller mit Verweis auf das Bankgeheimnis bisher nicht geäußert, die Bank hat mittlerweile allerdings beim Masseverwalter der insolventen Gruppe beantragt, Auskunft geben zu dürfen.

Gewinneinbruch bei Hypo Vorarlberg

Die Hypo Vorarlberg hat für das Jahr 2023 bereits Ende Jänner einen Gewinneinbruch gemeldet. Das Geldinstitut gab ein Ergebnis vor Steuern (EGT) in Höhe von 91,2 Mio. bzw. von 53,1 Mio. Euro nach Fair-Value-Bewertungseffekten bekannt. 2022 hatten sich diese Kennwerte auf 83,5 Mio. bzw. 160,7 Mio. Euro belaufen, das EGT brach damit zum Vorjahr nach der Berücksichtigung von Bewertungseffekten um rund 67 Prozent ein. Es seien alle notwendigen Risikovorsorgen getroffen worden, sagte Haller damals.