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Vogewosi
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Wirtschaft

Vogewosi baut weniger Wohnungen

Die Vorarlberger gemeinnützige Wohnbau- und Siedlungsgesellschaft (Vogewosi) hat ihr Bauprogramm aus Kostengründen abgeflacht. 2022 wurden 66 Wohnungen übergeben, 2023 wurden 112 Mietwohnungen fertiggestellt – etwa ein Drittel der Bauleistung vor der Pandemie. Im Bau befinden sich 272 Wohnungen, 114 davon werden 2024 übergeben.

Zwischen 2015 und 2020 hatte die Vogewosi deutlich mehr Wohnungen gebaut. Zeitweise befanden sich pro Jahr mehr als 500 Wohnungen im Bau – was auch der Zielsetzung der Landesregierung entsprach. Angesichts von Inflation, hohen Zinsen und Kostensteigerungen in allen Bereichen sei dieses Tempo allerdings nicht durchzuhalten gewesen, sagte Vogewosi-Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz am Montag im Rahmen eines Pressegesprächs. Das Neubauvolumen lag 2022 wie 2021 bei 26,5 Mio. Euro, zusätzlich wurden knapp 15 Mio. Euro in Sanierungen investiert.

Vorzeigebeispiel für gemeinnützigen Wohnbau

Von 100 Vorarlbergern leben 15 in einer VOGEWOSI-Wohnung. Und leistbares Wohnen soll in immer mehr Gemeinden angeboten werden – ein Vorzeigebeispiel für gemeinnützigen Wohnbau steht in Blons.

Mieten blieben trotzdem stabil

Die durchschnittlichen Errichtungskosten der Wohnungen lagen 2022 bei 3.507 Euro pro Quadratmeter, im Jahr 2021 waren es noch 3.312 Euro pro Quadratmeter. Dennoch habe man die Mieten stabil halten können, so Lorenz. „Auch in den neuen Wohnanlagen, die alle barrierefrei und mit hohem Wohnstandard ausgestattet sind, können wir die Mieten inklusive Nebenkosten unter elf Euro pro Quadratmeter halten“, sagte der Geschäftsführer. Die stabilen Mieten würden durch die hohe Eigenmittelquote in Verbindung mit der Wohnbauförderung des Landes ermöglicht.

2022 verwaltete die Vogewosi 17.219 Wohnungen (2021: 17.178) in 61 Kommunen. Die Bilanzsumme stieg auf 894,3 Mio. Euro (2021: 884,7 Mio. Euro) an, das Eigenkapital belief sich auf 325,3 Mio. Euro (2021: 310,9 Mio. Euro). Der Bilanzgewinn betrug 6,55 Mio. Euro, 2021 waren es 6,37 Millionen.

„Vorzeigeprojekt“ in Blons

Vogewosi-Wohnanlagen gebe es mittlerweile in 61 der 96 Gemeinden des Landes, sagte Lorenz. In den vergangenen 20 Jahren habe die Vogewosi in den Städten Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Bludenz laufend neue Wohnanlagen errichtet, und auch im ländlichen Raum sei konsequent an neuen Projekten gearbeitet worden.

Als Vorzeigeprojekt im Jahr 2022 nannte Lorenz eine Wohn- und Geschäftsanlage in Blons im Großen Walsertal mit Errichtungskosten von 2,3 Mio. Euro (4.000 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche). Inklusive Betriebskosten belaufe sich die Miete einer 79-Quadratmeter-Wohnung auf 705 Euro.

Sanierungen und energetische Verbesserungen

In Sachen Sanierungen hielt Lorenz fest, dass zwar der Gebäudebestand optimiert und energetische Verbesserungen geschaffen würden. „Komfortverbesserungen wie der Einbau von Liften im Altbau sind dagegen nicht immer möglich“, so der Geschäftsführer.

Bei der neuen Wohnanlage im Feldmoos in Bregenz seien etwa die Siedlungshäuser aus den 1960er-Jahren abgetragen und durch neue Gebäude mit komfortablen Wohnungen mit zeitgemäßer Ausstattung ersetzt worden. Nach dem zweiten Bauabschnitt werden Ende 2024 weitere 65 neue Wohnungen zur Verfügung stehen.

Südtirolersiedlungen kaum sanierbar

Großes Potenzial für die Errichtung von neuen Wohnungen an der Stelle von nicht mehr sanierbaren Wohnhäusern böten auch die Südtirolersiedlungen in Vorarlberg. Diese während des Zweiten Weltkriegs errichteten Wohnanlagen erfüllten weder die Anforderungen an zeitgemäßes Wohnen noch an die energetischen Standards.

Bei der Südtirolersiedlung Bregenz/Rheinstraße bleibe ein Teil der Gebäude um den Südtirolerplatz mit 80 Wohnungen im Altbestand als baukulturelles Erbe erhalten, die restlichen rund 200 alten Wohnungen werde man abtragen. Nach der Fertigstellung werden laut Lorenz insgesamt 400 Wohnungen zur Verfügung stehen, um etwa 120 Wohnungen mehr als heute.