Schüler in Klassenzimmer
ORF/Ákos Heves
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Bildung

Neues Schuljahr bringt neue Lehrpläne

Heute starten in Vorarlberg 55.337 Schülerinnen und Schüler sowie 6.679 Lehrpersonen in das neue Schuljahr. 5.481 Kinder werden erstmals eingeschult und 357 Lehrpersonen treten neu in den Dienst an einer Schule in Vorarlberg ein. Gestartet wird auch mit neuen Lehrplänen.

Das Schuljahr 2023/24 bringt an den Volksschulen, Mittelschulen und AHS-Unterstufen neue Lehrpläne. Die aktuelle Reform beinhaltet u. a. allgemeine Bildungsziele, allgemeine didaktische Grundsätze, fächerübergreifende Kompetenzen sowie 47 Fachlehrpläne. Verstärkt werden sollen unter anderem Finanz- und Wirtschaftsbildung. Außerdem werden die „Umfassende Landesverteidigung“ und das „Österreichische Modell der Interessenvertretung und Sozialpartnerschaft“ in den Lehrplänen verankert. Neu ist auch, dass ab der dritten und vierten Klasse der Volksschule erstmals eine lebende Fremdsprache als Pflichtgegenstand -zumeist Englisch – eingeführt wird.

Reform der Lehrpläne
Seit 2018 wurde an der Reform der Lehrpläne für Volksschulen, Mittelschulen und AHS-Unterstufen gearbeitet. Sie treten nun „rollierend“ in Kraft – also ab dem Schuljahr 2023/24 für die jeweils ersten Klassen Volksschule bzw. Mittelschule/AHS-Unterstufe, ab dem Schuljahr 2024/25 dann auch für die jeweils zweiten Klassen usw.

Änderungen bei Oberstufen

An den Oberstufen bekommen die Schulen mehr Wahlfreiheit. Sie können sich zwischen der herkömmlichen ganzjährigen und der semestrierten Oberstufe entscheiden, bei der ab der zweiten Klasse BMHS bzw. der sechsten Klasse AHS der Stoff in Semestermodule unterteilt wird und bei einem Fünfer nur das negative Modul wiederholt werden muss. Ursprünglich wollte das Ministerium eine verpflichtende Umstellung auf die semestrierte Form, nach Widerstand an den Schulen können diese nun wählen.

Sie können künftig außerdem schulautonom auf ein Kurssystem umstellen, bei dem alternative Pflichtgegenstände (vor allem Wahlpflichtgegenstände) angeboten werden und das Stundenausmaß für einzelne Fächer auf ein Mindestmaß reduziert wird. Die Schülerinnen und Schüler können dabei Unterrichtsgegenstände austauschen, Gegenstände aus höheren Semestern vorziehen oder (zum Ausbessern eines Nichtgenügends aus einem niedrigeren Semester) wiederholen.

„Digitale Grundbildung“ kommt

In allen geplanten Schulstufen angekommen ist mit dem neuen Schuljahr das Fach „Digitale Grundbildung“. Bisher wurde der Pflichtgegenstand nur in den ersten drei Klassen der AHS-Unterstufe und der Mittelschule unterrichtet, ab September kommen nun auch die jeweils vierten Klassen dazu. Darüber hinaus gibt es „Digitale Grundbildung“ ab Herbst nun auch an Sonderschulen – allerdings nicht als Pflichtgegenstand, sondern grundsätzlich als in andere Fächer integrierte (unbenotete) „verbindliche Übung“.

Mit Lehrermangel ins neue Schuljahr

Vorarlberg geht wieder mit Lehrermangel ins neue Schuljahr. An den Pflichtschulen fehlen aber weniger Lehrkräfte als im Vorjahr: Vier Stellen sind noch unbesetzt (2022: acht), davon zwei für klassenführende Lehrer an Volksschulen. An den höheren Schulen fehlen acht Lehrer (2022: sechs).

Die Pflichtgegenstände werden laut Landesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) abgedeckt, Zusatzangebote können aber wegfallen. Das Bemühen um weitere Lehrkräfte geht während des Schuljahrs weiter. Für das beginnende Schuljahr habe man im Pflichtschulbereich 242 Neulehrer und Wiedereinsteiger gewinnen können (2022: 373). Bei 14 der neuen Lehrpersonen handelt es sich um Personen aus anderen Bundesländern und dem Ausland. Weiters wurden 114 Quereinsteiger und zwölf Pensionisten angestellt. Insgesamt unterrichten an den Landesschulen (Pflicht- und Berufsschulen) heuer 4.833 Lehrpersonen – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.