Der Messepark in Dornbirn
Messepark/Marcel A. Mayer
Messepark/Marcel A. Mayer
Wirtschaft

Messepark-Erweiterung sorgt für Diskussionen

Die geplante Erweiterung des Messeparks in Dornbirn stößt auf Kritik. Während die Befürworter die Schaffung neuer Angebote und die Stärkung des lokalen Handels sehen, warnen Kritiker vor erhöhtem Verkehrsaufkommen und einer Schwächung der Innenstadt.

Die Pläne zur Erweiterung des Messeparks in Dornbirn sind öffentlich zugänglich und haben eine hitzige Debatte ausgelöst. Die Kritik richtet sich sowohl gegen das Timing der Veröffentlichung während der Sommerferien als auch gegen das Projekt selbst. Die Verkaufsfläche soll von 19.000 auf über 22.000 Quadratmeter erhöht werden, was zu einer Zunahme des Autoverkehrs und einer möglichen Schwächung der Innenstadt führen könnte.

Änderung des Landesraumplans nötig

Die Stadt Dornbirn hat das Land um eine Änderung des Landesraumplans für das Areal des Messeparks ersucht. Die Verkaufsfläche des Einkaufszentrums in Dornbirn soll auf ein Höchstmaß von 22.200 Quadratmeter für sonstige Waren erweitert werden – davon maximal 5.000 Quadratmeter für Lebensmittel. Aufgrund der Dimension des vorliegenden Projektes und seiner überregionalen Bedeutung habe man sich entschlossen, aktiv über den Beginn des Auflageverfahrens zu informieren, heißt es von der Landesregierung. Bis zum 18. August 2023 können Stellungnahmen auf dem Veröffentlichungsportal des Landes abgegeben werden – mehr dazu in Jetzt kann Stellung genommen werden (vorarlberg.ORF.at).

Kritik an Messepark-Auflageverfahren

Für eine Erweiterung des Messeparks in Dornbirn muss das Land Vorarlberg den Landesraumplan ändern und hat zu diesem Zweck ein Auflageverfahren eröffnet. Das stößt bei den Grünen, die das Erweiterungsprojekt für einen Fehler halten, auf Kritik.

Kritiker befürchten höheres Verkehrsaufkommen

Kritiker des Projekts – wie zum Beispiel die grüne Stadträtin Juliane Alton, kritisieren, dass eine Erweiterung des Einkaufszentrums an der Peripherie zwangsläufig mehr Autoverkehr anzieht. Der Umweltbericht des Landes prognostiziert eine Zunahme der Pkw-Fahrten von 7.500 auf 8.700 werktags und sogar 10.730 an Samstagen. Trotzdem kommt der Bericht zu dem Schluss, dass aus verkehrsplanerischer Sicht keine erheblichen Umweltauswirkungen zu erwarten sind. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Befürchtung, dass der erweiterte Messepark Kunden aus der Innenstadt abziehen könnte. Laut Bericht könnten sechs bis sieben Prozent des Umsatzes von der Innenstadt zum Einkaufszentrum verlagert werden.

Befürworter sehen Notwendigkeit der Weiterentwicklung

Julian Fässler, ÖVP-Vizebürgermeister in Dornbirn, befürwortet das Projekt. Er sieht die Notwendigkeit der Weiterentwicklung des Messeparks, um mit der Konkurrenz und dem Online-Handel Schritt zu halten und argumentiert, dass das neue Projekt eine völlig andere Verkehrsabwicklung ermögliche. Außerdem liege es auch an der Stadt, in die Innenstadt zu investieren, sagt Fässler.

Positiv beurteilt das Land in seinem Bericht, dass im umgebauten Messepark neue Angebote durch Unternehmen wie die Modekette „Zara“ und Möbelkette „Ikea“ geschaffen werden sollen. Die Messepark-Geschäftsführung will mit der Erweiterung die Kaufkraft aus dem Ausland und Online-Kunden wieder zurückholen.

Das Auflageverfahren läuft noch bis zum 18. August, bis dahin können auf dem Veröffentlichungsportal des Landes Stellungnahmen abgegeben werden.

Raumplanungsbeirat wird Empfehlung aussprechen

Nach Ende des Auflageverfahrens wird sich der Raumplanungsbeirat mit der Anregung der Stadt Dornbirn zur Erweiterung des Messeparks auseinandersetzen und eine Empfehlung an die Landesregierung aussprechen. Im Anschluss daran liegt es dann an der Stadt Dornbirn, die entsprechenden Beschlüsse, insbesondere was die Flächenwidmung betrifft, zu fassen.