Die Stadt Dornbirn ersucht das Land um eine Änderung des Landesraumplans für das Areal des Messeparks. Dabei geht es um eine Widmung eines Einkaufszentrums für 22.200 Quadratmeter. Der Entschluss für das Ersuchen ist am Dienstagabend in Sitzung des Stadtrates gefasst worden. Grundlage für den Antrag ist ein von den Betreibern vorgelegtes neues Projekt. Dieses soll das gesamte Areal sowohl architektonisch als auch städtebaulich aufwerten.
Gegengewicht zum Onlinehandel
Die geplante Verkehrsführung vor Ort soll die bestehenden Knotenpunkte entlasten, zudem soll die Anbindung an den öffentlichen Verkehr deutlich verbessert werden.
Eine Grundlage für das Ersuchen bildet auch die aktuelle „Kaufkraftstrom und Einzelhandelsstrukturanalyse Vorarlberg“, die für den Bezirk Dornbirn ein zusätzliches Potential für Handelsstrukturen aufweist. Die Kaufkraft soll in der Region gehalten werden und es soll ein Gegengewicht zum Onlinehandel gesetzt werden.
Auch in die Innenstadt soll investiert werden
Die Stadt betont, dass bei der Umsetzung „die Balance mit den Angeboten und der Qualität in der Innenstadt“ wesentlich sein wird. Untersuchungen würden zeigen, dass sowohl das Einkaufszentrum als auch die Innenstadt nahezu gleichwertig frequentiert und genutzt werden. Unabhängig von einer möglichen Erweiterung des Messeparks will die Stadt in die Innenstadt investieren.
Dazu zählen die Sanierung und der Ausbau der Fußgängerzone, Verbesserungen beim Parkleitsystem oder Angebote für den öffentlichen sowie den Fahrradverkehr.
Grüne befürchten Verkehrschaos
Eine Konkurrenz zu den Geschäften in der Innenstadt sieht der für die Stadtplanung zuständige Stadtrat Julian Fässler (ÖVP) nicht, wenn bei der Erweiterung auf den richtigen Branchenmix gesetzt wird. Es sollen neue Anbieter in den Messepark einziehen, die bisher noch keinen Standort in Vorarlberg haben.
Die Dornbirner Stadtparteien von ÖVP, SPÖ und FPÖ stehen hinter der Entscheidung, die Grünen jedoch nicht. Da diese aber bei der Abstimmung nicht dabei waren, ist der Beschluss einstimmig gefallen. Grünen-Stadträtin Juliane Alton befürchtet im Falle einer Erweiterung ein Verkehrschaos. Diese Sorge teilt Fässler nicht. Es werde zusätzliche Tief- und Hochgaragen mit zusätzlichen Ein- und Ausfahrten geben.
Antrag wird in den kommenden Monaten behandelt
Messepark-Geschäftsführer Burkhard Dünser spricht von einem Meilenstein. Sobald das Land grünes Licht gebe, könnte mit der Erweiterung begonnen werden.
Das Land wird den Antrag in den kommenden Monaten behandeln. Es sollen dazu mehrere Gutachten eingeholt werden. Nach der Erlassung eines Landesraumplans durch die Landesregierung wäre dann wieder die Stadt am Zug. Die Erweiterung der Flächenwidmung als Einkaufszentrum müsste dann von der Stadtvertretung beschlossen und dem Land wieder zu Genehmigung vorgelegt werden.