Lünersee
ORF Vorarlberg
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Politik

Wallner begrüßt schnellere UVP-Verfahren

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) begrüßt die geplanten Neuerungen bei Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP). Vom neuen UVP-Gesetz erhofft sich Wallner eine Verkürzung der Verfahren für Wasserkraft-Projekte um zwei Jahre. Dennoch habe er sich im Sinne der Energiewende mehr Mut zur Förderung der Wasserkraft gewünscht.

„Die seit langem von uns geforderte Beschleunigung und Vereinfachung der Verfahren sind im Hinblick auf die Energiewende ein erster Schritt in die richtige Richtung", teilten Landeshauptmann Markus Wallner und illwerke vkw-Vorstandsmitglied Christof Germann am Donnerstag mit.

Verkürzte Verfahren für Wasserkraft möglich

„Im besten Fall wäre damit eine Verkürzung der Verfahren für Projekte in der Wasserkraft von fünf auf drei Jahre möglich“, so Wallner mit Blick auf das geplante Lünerseewerk II des Landesenergieversorgers illwerke vkw. Er vermisste aber weiter eine Vorrangstellung für Energiewende-Projekte.

„Überholspur“ eingerichtet

Die Novelle des UVP-Gesetzes bringe eine „dringend notwendige Straffung“ der Genehmigungsverfahren. Wallner hob in einer Aussendung am Donnerstag die Möglichkeit einer Überholspur-Einrichtung („Fast-Track“) hervor.

Zudem schließe die Novelle eine aufschiebende Wirkung bei Beschwerden ohne ausreichende Substanz aus, bringe mehr Flexibilität bei Änderungen von Genehmigungen und sehe die Vermeidung von Doppelprüfungen beim Landschaftsbild vor. Damit werde die „Bürokratiebremse der Energiewende gelockert“, man müsse nun aber „die Bremsen lösen und Gas geben“, forderte Wallner einen raschen Gesetzesbeschluss.

Neues Kraftwerk illwerke vkw Lünersee II
illwerke/vkw

Vorrang für Energiewende-Projekte fehle noch

Darüber hinaus wünsche man sich aber „mehr Mut“ zur Förderung der Wasserkraft. So fehle weiter die Etablierung eines „überwiegenden öffentlichen Interesses“ für Energiewende-Vorhaben, wie es die EU-Vorgaben vorsähen. „Damit hätten diese Projekte auch rechtlich einen klaren Vorrangcharakter“, so der Landeshauptmann.

illwerke-vkw-Vorstand Christof Germann stieß sich zudem daran, dass auch Kleinwasserkraftwerke mit einer Engpassleistung von über zwei Megawatt in Schutzgebieten künftig einer UVP-Einzelfallprüfung unterliegen. „Das sehen wir kritisch, weil damit ein weiterer Ausbau der Kleinwasserkraft in Vorarlberg erheblich erschwert wird“, begründete Germann.