Skigebiet Warth-Schröcken am Hochtannberg
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Tourismus

Lockdown ließ Gäste abwandern

Die Tourismusbranche scharrt bereits in den Startlöchern: Am Mittwoch entscheidet die Bundesregierung über das Ende des Lockdowns. Doch auch wenn die Hotels bald öffnen dürfen: die Signalwirkung durch den Lockdown sei für die Branche fatal gewesen, sagt Markus Kegele, Hotelier und Spartenobmann im Tourismus.

Den größten Bock habe die Bundesregierung bereits geschossen, sagt Kegele. Sie habe den Lockdown für eine Branche verkündet, in der zu dieser Zeit ohnehin nur bis zu 30 Prozent der Betriebe offen haben. Das sei ein äußerst negatives Signal an alle Gäste gewesen. Und die seien entweder verunsichert – oder nach Südtirol bzw. in die Schweiz abgewandert. Der Schaden sei riesig. Die Hälfte der Buchungen für das Weihnachtsgeschäft sei storniert.

Alleingang bei „Grünem Pass“

Ein Alleingang der Österreicher in Sachen „Grüner Pass“ könnte ebenfalls zum Problem werden. Österreich hat nämlich die Gültigkeit des Impfzertifikates als einziges Land von zwölf auf neun Monate gekürzt, und da kann es passieren, dass für Gäste aus dem Ausland der „Grüne Pass“ bei uns seine Gültigkeit verliert, obwohl er im jeweiligen Heimatland noch gültig ist.

Die Touristiker befürchten außerdem, dass deutsche Gäste ausbleiben werden, weil in Deutschland Kinder bis zwölf nach einem Aufenthalt in Österreich in Quarantäne müssen – mehr dazu in Ausnahmeregelung für deutsche Kinder gefordert (vorarlberg.ORF.at).

Mitarbeiter-Mangel wird zum Problem

Ein weiteres großes Problem in der Tourismusbranche ist der Mangel an Mitarbeitern. „Wir haben in allen Bereichen zu wenig, den ganzen Winter hindurch“, sagt Manuel Bitschnau von Montafon Tourismus. Bei den Bahnen, bei den Skischulen und eben auch in den Hotels.

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Schnee ist genug vorhanden

„Die Lust auf Winterurlaub ist da“

Wenn die Nächtigungsbetriebe jetzt tatsächlich aufmachen dürfen, dann könnten viele Gäste kommen, sagt Bitschnau. Die Leute hätten große Lust auf Winterurlaub. Man könne aber sicher nicht mit den normalen Zahlen rechnen. Über die Saison gerechnet, könnten aber 70 bis 80 Prozent der üblichen Nächtigungen erreicht werden, sagt Bitschnau – und das wäre „passabel“.