Stoffhund Kinderarzt
pogonici – stock.adobe.com
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Politik

Kinderarzt in Feldkirch: Lage verschärft sich

In der 37.000-Einwohner-Stadt Feldkirch gibt es derzeit nur eine Kinderärztin mit einem Kassenvertrag – und sie hört mit Jahresende auf, da sie total überlastet ist. Die Suche nach einem neuen Kinderarzt dürfte nicht so leicht werden.

Über ein Jahr lang hat Kinderärztin Nicole Häle öffentlich darauf aufmerksam gemacht, dass sie unzählige Kinder aus ihrer Praxis wegschicken muss, weil sie und ihre Mitarbeiterinnen am Limit sind. Bis zu 70 Kinder und Jugendliche werden täglich behandelt.

Nun kann und will Häle nicht mehr und löst deshalb ihren Kassenvertrag mit der Österreichischen Gesundheitskasse ÖGK mit Jahresende auf.

Hoffen aus Ärzten aus dem Krankenhaus

Die Nachbesetzung werde nicht einfach, sagt Manfred Brunner, Vorsitzender der ÖGK in Vorarlberg. Man könne nicht einfach einen Kinderarzt aus dem Hut zaubern. Man werde aber gemeinsam mit der Ärztekammer versuchen, alles dafür zu tun, dass es in Feldkirch weiter einen Kinderarzt mit Kassenvertrag gibt.

Eine Möglichkeit wäre es, dass ein Kinderarzt aus dem Krankenhaus 50 Prozent der Kassenstelle übernimmt oder mehrere Ärzte eine Stelle, so Ärztekammer-Vizepräsident Burkhard Walla. Der erste Schritt sei, dass die neue Stelle mit Ende des Jahres neu ausgeschrieben wird.

Die ÖGK hat bereits im März eine Prämie für einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin in Feldkirch ausgesetzt, da sich seit Monaten niemand für die offene Stelle beworben hat. Die ÖGK verspricht etliche tausend Euro, wenn sich jemand als Kinderarzt in Feldkirch niederlässt – mehr dazu in Kinderarzt dringend gesucht: ÖGK lockt mit Prämie.

NEOS: Mehr Geld für Kassenärzte

Nach Ansicht der NEOS gibt es einen Kinderärzte-Mangel nicht nur in Feldkirch, sondern im ganzen Land. Das sei nicht tragbar, so Landtagsabgeordneter Johannes Gasser. Er fordert Kooperationen zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern sowie mehr Geld für Kinderärzte mit Kassenvertrag.