Politik

Photovoltaik: Wallner stellt sich hinter vkw

Im Streit um den Einstieg des mehrheitlich im Besitz des Landes befindlichen Energiedienstleisters illwerke vkw in den Bau von Photovoltaik-Anlagen bezog am Donnerstag Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) Stellung. Im Interview mit dem ORF kündigte Wallner an, den Landeskonzern in Sachen Photovoltaik (PV) nicht zu bremsen.

„Es ist eigentlich eher umgekehrt – wir haben die Erwartungshaltung an das landeseigene Unternehmen, dass sie sich offensiv um diese Fragen kümmern“, so Wallner am Donnerstag: „Wenn wir auf dem Weg zur Energieautonomie vorankommen wollen, dann gibt’s nur zwei Möglichkeiten: Das erste ist der Ausbau der Wasserkraft und das zweite ist eine jährliche intensive Steigerung der Photovoltaik. In den Zahlen redet man von Photovoltaik mal drei pro Jahr. Ein riesiger Markt, der jetzt zur Verfügung steht. Das landeseigene Unternehmen hat dazu einen ordentlichen Beitrag zu leisten und das tun Sie auch.“

Gemeinsam ausbilden statt in Konkurrenz

Die Sorge der kleineren PV-Unternehmen, beim Einstieg der illwerke vkw im Ringen um Fachkräfte den Kürzeren zu ziehen, lässt Wallner so nicht stehen: „Wenn zu wenig Fachkräfte da sind, dann ist das ein gemeinsames Anliegen von illwerke vkw und den privaten Anbietern. Wir haben eine große Lehrlingswerkstätte, wir bilden aus. Also ich bin hier eher für einen Schulterschluss – das Gegeneinander am Markt, das bringt uns wenig.“ Stattdessen solle man gemeinsam in die gleiche Richtung gehen, um Vorarlberg energieautonom zu machen, die Fachkräfte auszubilden und die Kunden gut zu bedienen: „Natürlich unter gleichen Bedingungen am Markt, das ist für mich sowieso klar“, so Wallner.

Wallner: Einbremsen nicht sinnvoll

Auf die Frage, ob das Land der Privatwirtschaft unbedingt Konkurrenz machen müsse, antwortet Wallner: „Naja, das ist halt so: Die illwerke vkw Gruppe ist ein Stromanbieter im Land. Sie sind im Energiegeschäft tätig und da geht es ums Kerngeschäft.“ Natürlich müsse sich das landeseigene Unternehmen für die Zukunft richtig aufstellen: „Ich will mir in wenigen Jahren nicht vorwerfen lassen, wir hätten das versäumt. Es ist wirklich aus meiner Sicht das Gegenteil der Fall. Man würde jetzt ein gut gehendes Unternehmen in seiner Zukunftsentwicklung einbremsen und das kann nicht im Sinne des Erfinders sein.“

PV-Unternehmen erhoben schwere Vorwürfe

Am Mittwoch hatten 18 Vorarlberger Unternehmen in einer Medienkonferenz schwere Vorwürfe gegen illwerke vkw erhoben im Zusammenhang mit dem Einstieg des mehrheitlich landeseigenen Energiedienstleisters in den PV-Anlagenbau. Dieser wies die Vorwürfe entschieden zurück und verwies darauf, dass bei den zuständigen Kontrollinstanzen bisher keinerlei Beschwerden vorliegen.

Außerdem forderte illwerke vkw die Kritiker dazu auf, ihre Anschuldigungen zu belegen und gegebenfalls beim Gleichbehandlungsbeauftragten von vorarlberg netz oder bei der Schlichtungsstelle der Regulierungsbehörde E-Control Beschwerde einzulegen. Der PV-Markt biete genug Potenzial für Wettbewerb.