Röhrchen für Coronavirus-Selbsttests aus Apotheke
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Vorarlberg will auf Selbsttests setzen

Geht es nach den Plänen von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sollen die Coronavirus-Selbsttests, die es seit Montag kostenlos in den Apotheken gibt, als Eintrittstests für die Gastronomie sowie den Kultur- und Sportbereich gelten. Ab dem 15. März darf Vorarlberg als einziges Bundesland die CoV-Maßnahmen lockern, weil die Infektionszahlen konstant niedrig sind.

Wie die Selbsttests auch als Zutrittstests verwendet werden können, werde erarbeitet, versichert Wallner. Für diese Tests brauche es kein spezielles Personal und sie könnten überall durchgeführt werden. Unter anderem in den Teststraßen, womöglich auch in den Gemeindeämtern oder in eigenen Terminals. Eine Möglichkeit für Wallner ist auch, die Tests vor Ort durchzuführen. Hier müssten alle mit anpacken.

Gastronomie will Kunden nicht selbst testen

Vertreter der Gastronomie lehnen eine Verantwortung für die Corona-Selbsttests ihrer Kunden ab. Es könne nicht sein, dass Wirte die Gäste durchtesten müssen, wie die Lehrerin die Schüler in der Schule, sagt Gastronomen-Sprecher Mike Pansi.

Beim Gesundheitsministerium ist man von der Idee der Selbsttest noch nicht wirklich überzeugt, man würde aber derzeit die Voraussetzungen dafür prüfen, heißt es in Wien.

Fünf Gratis-Tests pro Monat

Pro Person und Monat werden fünf Selbsttests für zu Hause gratis abgegeben. Für die kostenlose Abgabe ist eine E-Card Voraussetzung, zudem gilt ein Mindestalter von 15 Jahren. Die Apothekerkammer hatte scharf kritisiert, dass diese Gratis-Selbsttests nicht für alle sind. Wer sich vom Elektronischen Gesundheitsakt oder vom Service E-Medikation abgemeldet hat, ist ausgeschlossen. Das gilt auch für Menschen ohne Krankenversicherung.

Nicht ganz so aussagekräftig, aber guter Indikator

Mit diesen Selbsttests für zuhause soll das Netz noch enger werden, erklärte Christian Bernhard von der Sanitätsabteilung des Landes. Die Tests funktionieren gleich wie jene in der Schule, das Stäbchen muss nur in den vorderen Bereich der Nase eingeführt werden und dringt nicht bis zur Rachenhinterwand vor.

Das sei aber auch gar nicht nötig, erklärt der Mediziner, denn die „Nasenbohrertests“ seien anders ausgelegt als die Untersuchungen durch medizinisch geschultes Personal. Das Ergebnis der Selbsttests sei daher zwar nicht ganz so aussagekräftig, aber trotzdem ein guter Indikator, ob eine CoV-Infektion vorliege.

Bei der Anwendung einiges zu beachten

Bei der Anwendung gibt es allerdings einiges zu beachten. Als Allererstes empfiehlt der Virologe Lukas Weseslindtner von der MedUni Wien gegenüber ORF.at., sich gewissenhaft anzuschauen, wie der Test funktioniert. „Der Abstrich muss ordentlich durchgeführt werden. Damit der Test überhaupt Aussagekraft hat, braucht es ausreichend Schleimhaut- und Zellmaterial.“ Zudem kann der zweite Strich, der im Fall eines positiven Befundes erscheint, sehr schwach sein.