Schüler mit Maske in Schule und Klasse
pixabay/Alexandra_Koch
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Bildung

Schulöffnungen: „Nett gemeintes Desaster“

Die Vorarlberger Schülervertreter bezeichnen den jüngsten Neustart des Präsenzunterrichts an den Schulen als „nett gemeintes Desaster“. Eine Flut von Tests und Schularbeiten erhöhe den Druck auf Schülerinnen und Schüler. Sie fordern mehr Rücksicht und Verständnis von den Lehrenden.

Nach der langen Zeit des Distance Learnings daheim fordern die Landesschulsprecherinnen und -sprecher eine verständnisvolle Eingewöhnungsphase. Zudem müsse die mündliche Matura eine freiwillige Sache werden.

Kein normaler Schulbetrieb

Vor ein paar Wochen haben die Schülervertreter lautstark die Wiederöffnung der Schulen verlangt – mehr dazu in Schülervertreter fordert schnelle Schulöffnung (vorarlberg.ORF.at). Kaum sind die Schüler zurück in den Klassen, klagen sie über den enormen Druck in den verschiedenen Fächern. „Das ist keine Schulöffnung, sondern ein Schichtbetrieb, bei dem wir zwei Tage in der Schule sind. Unter diesen Umständen Schularbeiten stattfinden zu lassen, wird einfach nicht funktionieren“, sagt Maximilian Kubesch, Landessprecher der AHS.

Maximilian Kubesch, Landessprecher AHS
ORF Vorarlberg
Maximilian Kubesch, Landessprecher der AHS, kritisiert den Neustart an den Schulen

Reinhard Sepp, Direktor des BRG/BORG Dornbirn Schoren, stimmt teilweise zu. „Den Lehrpersonen ist bewusst, dass man in dieser Lage nicht dasselbe verlangen kann wie in den früheren Jahren, sondern dass man da ein bisschen Rücksicht nehmen muss.“

Mündliche Matura sollte freiwillig sein

Auch die Matura sorgt für Diskussionen. So wurde der Beginn der schriftlichen Matura auf den 20. Mai verschoben. Die Schülervertreter verlangen eine freiwillige mündliche Matura wie im Vorjahr. „Sie haben es also ein bisschen leichter gehabt. Wir haben in der 7. schon viel Stoff verpasst, in der 8. waren wir kaum in der Schule. Und jetzt sollen wir eine ‚normale‘ Matura machen. Das passt nicht zusammen“, so Kubesch. Er fordert deswegen die gleichen Regeln wie im Vorjahr.

Schüler unter enormen Druck

Vor ein paar Wochen haben die Schülervertreter sehr lautstark die Wiederöffnung der Schulen verlangt. Kaum sind die Schüler zurück in den Klassen, klagen sie über den enormen Druck in den verschiedenen Fächern.

Sepp widerspricht: „Wir haben die Anzahl der Themen reduziert und angepasst, das heißt die mündliche Matura wird kürzer als in Nicht-Corona-Jahren. Insofern kann ich der Kritik wenig abgewinnen.“

Für die Matura 2021 hat Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bereits Erleichterungen vorgelegt, die teils mit jenen des Vorjahrs ident sind. Der Antritt ist allerdings verpflichtend vorgesehen – mehr dazu in Schüler fordern zusätzliche Erleichterungen bei Matura (news.ORF.at).