Lehrer testen die Kinder
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Bildung

Mit „Nasenbohrertest“ in die Schule gestartet

Die meisten Kinder und Jugendlichen in Vorarlberg sind seit Montag wieder in der Schule. Der Unterricht nach Lockdown und Semesterferien startete mit einem CoV-Selbsttest, dem sogenannten „Nasenbohrertest“. Nur wer ein negatives Ergebnis hat, darf im Klassenzimmer bleiben.

Testkits sind an allen Schulen ausreichend vorrätig. Mit den Tests soll mehr Sicherheit geschaffen werden, Infizierte werden gleich isoliert. Angst brauche man vor dem Test nicht zu haben. Das Stäbchen müsse nur in den vorderen Nasenbereich eingeführt und fünfmal gedreht werden.

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Test an der Schule
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Ein Lokalaugenschein an der Volksschule Schwarzach zeigte wie kinderleicht die Tests von der Hand gingen
Schulstart, Kinder machen Nasenbohrer-Test
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Die Kinder schreiben ihren Vornamen auf den Test
Lehrer testen die Kinder
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Die Lehrerin prüft die Ergebnisse
Tests in den Schulen
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In der 3a der Volksschule Schwarzach waren alle negativ

Acht Schüler fehlten in Schwarzach

In der Volksschule Schwarzach fehlten am Montag acht Kinder, weil ihre Eltern den Test ablehnen. Direktorin Ursula Loescher versuchte zu überzeugen, dass die Kinder nicht darunter leiden und nur so ein normaler Unterricht möglich sei.

„Wir haben einen kleinen Teil an Eltern, die massiv gegen uns arbeiten. Das geht soweit, dass ich aufgefordert werde, die Selbsttests an der Schule nicht durchzuführen und mich gegen die Bundesregierung auszusprechen. Das werde ich ganz sicher nicht machen, das oberstes Ziel ist die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler und meiner Lehrerinnen ist“, sagt Loescher.

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Mädchen macht Antigen Schnelltest selber
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Flyer Selbsttest für Schüler
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Selbsttest Kit
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Antigen Schnelltest Packung
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leeres Klassenzimmer, Stühle hochgestellt
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Überwiegende Zustimmung der Eltern

Kinder, die den Test nicht machen wollen oder von den Eltern aus nicht dürfen, werden weiterhin zuhause betreut. In Nenzing sind nach Angaben der Schulleitung nur zwei von knapp 300 Eltern den Sicherheitsmaßnahmen gegenüber skeptisch. Insgesamt sieht man die Tests an der Sportmittelschule Nenzing als Chance, langsam wieder zum Schulalltag zurückzukehren.

„Da wir die Tests schon in der Betreuung mehrfach ausprobiert haben, haben die Kinder bereits Routine mit dem Test. Das geht in fünf bis zehn Minuten. Das wird zum Schulalltag gehören – genauso wie viele andere Hygienemaßnahmen“, sagt Annette Walter, Direktorin der Sport Mittelschule Nenzing.

Kinder leiden psychisch unter der Pandemie

Die Schulöffnungen werden auch von Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch als dringend notwendig bezeichnet, vor allem für die Kinder selbst. Ein Drittel leide bereits psychisch unter der Pandemie – zum Beispiel unter Essstörungen, Bauchweh oder extrem aggressivem Verhalten.

Zu den Selbsttests an den Schulen sagt Rauch, dass es besser wäre, wenn die Tests zuhause, unter Verantwortung der Eltern, gemacht werden würden. Er plädiert auch für Verständnis für jene Eltern, die ihre Kinder nicht testen lassen wollen. Und für Kinder, die nicht getestet werden und zu Hause bleiben müssen, fordert Rauch Vorgaben, wie sie den Stoff nachholen können.

Handlungsanleitung für Schulen

Ein wesentliches Element für einen möglichst sicheren Schulstart sind die Selbsttests von Schülerinnen und Schüler mittels Antigen-Schnelltest. Bei Nichteinhaltung oder dem Fehlen einer Einverständniserklärung kann die Schülerin bzw. der Schüler nicht am Unterricht teilnehmen und wird gebeten, zu Hause zu bleiben. Der Unterrichtsstoff muss dann eigenständig nachgeholt werden. Den Schulen wurde hierzu vom Bildungsministerium eine Handlungsanleitung zur Seite gestellt, heißt es von Seiten des Landes.

Selbsttests an Schulen

Ab Montag müssen alle Schüler morgens einen Corona-Test selbst durchführen.

Zusätzliche Stunden für Förderung

Aufgrund der langen Distance-Learning-Phasen ist es notwendig, entstandenen Lernlücken und Bildungsverlusten entgegenzuwirken. Den Schulen stehen ab Beginn des neuen Semesters zusätzliche Förderstunden in Höhe von insgesamt 200 Millionen Euro zur Verfügung. Die Förderstunden sollen grundsätzlich allen Schülerinnen und Schülern zu Gute kommen, vor allem aber jenen, bei denen durch die COVID-19-Pandemie die Lernrückstände besonders groß sind.