Nach aktuellem Stand endet der Lockdown eine Woche vor Hochfasching, angesichts der Auflagen und Unsicherheiten wäre das Abhalten von Veranstaltungen aber auch danach „für den ehrenamtlichen Betrieb nicht verhältnismäßig“, so Stocklasa gegenüber der APA. Das gelte nicht nur für die Faschings-, sondern auch für die Funkenveranstaltungen, von denen die ersten ebenfalls bereits abgesagt wurden.
Kein neuer Faschingsprinz
Unterkriegen lassen sich die Vorarlberger Faschingsnarren trotz allem nicht. So plant der Verein „Ore Ore Bregenzer Kinderfasching“, kleine Abordnungen vor die Bregenzer Kindergärten zu schicken, wo diese den Kindern – kontaktlos – Geschenke überreichen, unter anderem ein extra aufgenommenes Märchenvideo zum Thema Fasching. Auch die Narrenzeitung „Schnorrapfohl“ ist in kleiner Auflage und online erhältlich. Ob die traditionelle Bürgermeisterabsetzung zumindest in kleinstem Rahmen und draußen stattfindet, ist noch offen; Faschingsprinz wurde heuer jedenfalls keiner gewählt, das letztjährige Prinzenpaar hat seine Regentschaft um ein Jahr verlängert.
Live-Videos in den Sozialen Medien
Die Feldkircher „Spältabürger“ haben sich vor rund zwei Wochen wohl als einer der letzten Faschings-Großveranstalter im Land entschieden, ihren großen Umzug abzusagen. Damit der Fasching nicht einfach ausfällt, sind stattdessen Live-Videos in Sozialen Medien und eine Beteiligung am digitalen Feldkircher Semesterferienprogramm für Kinder geplant.
Bei der Dornbirner Fasnatzunft, die heuer ihr 60-Jahr-Jubiläum feiert, findet im Fasching „gär nix“ – gar nichts – statt. Ob vier für Anfang Mai geplante Narrenabende stattfinden können, ist für Obfrau Dagmar Fenkart-Kaufmann mehr als fraglich. Abgesagt wurde auch der traditionsreiche Bregenzer Gildenball, die „Bregenzer Faschingsgesellschaft“ trifft sich lediglich zu monatlichen Online-Stammtischen. Bei den Lustenauer „Rhin-Zigünern“ hofft man nach der Absage aller Veranstaltungen auf ein Durchstarten im Herbst.
Chancen in der Krise
Verbandspräsident Stocklasa sieht trotz allem auch Chancen in der Krise: Er hoffe, dass viele nach der Pandemie auch die Brauchtumspflege in anderem Licht sehen, weil sie gemerkt hätten, dass ohne sie doch etwas fehle. Und Stocklasa ist zuversichtlich, dass auch das schrittweise Hochfahren nach der Krise gemeinsam gelinge, denn: „Das Brauchtum hat schon ganz andere schlimme Zeiten überstanden.“