Balearen Menorca
Pixabay/Lutz Hirschmann
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Coronavirus

Balearen-Reisewarnung: Reisebüros trifft es hart

Die Bundesregierung hat am Dienstag weitere Verschärfungen für Reiserückkehrende verkündet. Ab Montag gilt auch für die Urlaubsinseln der Balearen eine Reisewarnung. Das Geschäftsmodell Reisebüro steht mehr und mehr auf der Kippe.

Heimkehrende müssen ab Montag einen negativen PCR-Test vorweisen oder in Heimquarantäne bleiben. Zudem werden an den österreichischen Grenzen zusätzliche Polizeibeamte und Soldaten für Kontrollen eingesetzt – mehr dazu in Mehr Kontrollen und Reisewarnung für Balearen (ORF.at).

Reisewarnung Balearen – Reisebüros unter Druck

Irgendwie wird unsere Welt kleiner und kleiner. Nach dem Lockdown im Frühjahr hat sich die Gesellschaft zwar wieder vorsichtig geöffnet – und wir sind wieder ein Stück weit über die Landes-grenzen hinaus gekommen. Doch seit einigen Tagen wird es wieder enger. Es gibt Reise-warnungen für das Festland von Spanien, für Kroatien und jetzt auch für Mallorca, Menorca und Ibiza. Die permanente Unsicherheit trifft die Kunden und vor allem die Reisebüros.

Die Reisewarnung für die Balearen trifft die Reisebüros in Vorarlberg hart. Denn die Inseln gehören zu den beliebtesten Urlaubszielen der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger, neben Kroatien und das Festland von Spanien – für die beiden Länder gibt es ja schon Warnungen – mehr dazu in Vier Neuinfektionen und Auflagen für Rückkehrende.

Europakarte – Reisewarnungen
APA

Reisebüros ins Mark getroffen

Die Reisebüros leben von einer offenen Welt und von der Reiselust der Menschen. Wenn aber für immer mehr Urlaubsziele Reisewarnungen wegen des Coronavirus ausgesprochen werden, dann steht das Geschäftsmodell Reisebüro in Frage. „Das trifft jetzt wirklich den Nerv der Reisebüros“, sagt Klaus Herburger, Sprecher der Vorarlberger Reisebüros.

Cala Agulla, Mallorca, Spain – JULY 17, 2020. Empty beach with only just a few tourists because of covid-19 corona.
jaz – stock.adobe.com
Cala Agulla in Mallorca Mitte Juli

Reisewarnung
Eine Reisewarnung berechtigt zur Gratisstornierung einer Reise. Eine Reisewarnung ist aber kein Reiseverbot. Sollte jedoch eine Rückholaktion aus einem Land nötig werden, für das es eine Reisewarnung gibt, können die Reisenden an den Konsularkosten beteiligt werden.

Herburger geht davon aus, dass es durch die Reisewarnung für die Balearen wieder zahlreiche Stornos geben wird. Es werde auch wieder umfangreiche rechtliche Abklärungen brauchen, wer unter welchen Bedingungen die Kosten zurückerhält.

Mitarbeiter am Anschlag

Die Reisebüro-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit Monaten mit Umbuchungen und Stornierungen beschäftigt – und das teilweise mehrfach, weil sich die Rahmenbedingungen laufend ändern. Viele Kundinnen und Kunden reagierten auf Bearbeitungsgebühren sehr empfindlich, kritisiert Herburger.

„Tausende Kunden umbuchen, Stornierungen machen, Geldrückzahlungen an die Kunden, das gibt es eigentlich in keiner anderen Branche. Ich hoffe sehr, dass der Reisebranche geholfen wird“, so Herburger.

Vorarlberg heute-Interview mit Klaus Herburger

Am Mittwochabend war der Sprecher der Vorarlberger Reisebüros bei „Vorarlberg heute“ zu Gast. Herburger ist der Meinung, dass es dringend regional beschränkte Reisewarnungen bräuchte. „Denn es gibt natürlich viele Gegenden, auch in Kroatien und in anderen Ländern, die sehr wenig Covid-19-Fälle haben. Deshalb wären wir über ein regionales System sehr froh“, betont Herburger.

Talk mit Klaus Herburger

Sprecher der Vorarlberger Reisebüros

Einreisecheck

Die Arbeiterkammer hat wegen der neuen Einreisebestimmungen einen Einreisecheck ausgearbeitet. Dort kann jeder überprüfen, was in seinem Fall gilt. Die Arbeiterkammer macht jedoch darauf aufmerksam, dass in Einzelfällen abweichende Regeln gelten können.

Wie sicher ist Reisen?

Zwischen entspanntem Urlaub und der Angst vor dem Coronavirus: Die Pandemie stellt die Reisebranche vor besondere Herausforderungen. Wie sicher ist Reisen aktuell? Welche Argumente sprechen für den Österreich-Urlaub, welche für Reisen ins Ausland? Diskutieren Sie mit auf debatte.ORF.at.