Schulkinder der Volksschule Lingenau halten Abstand voneinander im Klassenzimmer
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Schule

Gewerkschafter fordern Plan für Schulbetrieb

Nach der Rückkehr der Maskenpflicht in gewissen Bereichen wird auch darüber diskutiert, ob der Mund-Nasen-Schutz im Herbst auch an den Schulen wieder eingeführt werden soll. Bei den Vorarlberger Lehrervertretern gehen die Meinungen auseinander. Sie alle fordern aber einen konkreten Plan für den Schulbetrieb.

Es herrsche große Verunsicherung im Land, sagt Willi Witzemann, der Personalvertreter der Pflichtschullehrer in Vorarlberg. Bei der Personalvertretung würden sich sowohl Lehrerinnen und Lehrer als auch Eltern melden, die schlichtweg Angst hätten. Diese Sorgen müsse man ernst nehmen. Einen verpflichtenden Mund-Nasen-Schutz möchte Witzemann aber von den Fallzahlen abhängig machen.

Symbolischer Charakter der Masken

„Ich könnte mir das vorstellen, wenngleich das natürlich nicht gewünscht wird, da – vor allem in der Volksschule – die Kinder doch mit den Masken in ihren Tätigkeiten sehr eingeschränkt sind und es ihnen ein bisschen die Nähe fehlt“, so Witzemann.

Gerhard Rüdisser, der Obmann der Unabhängigen Bildungsgewerkschaft, sieht den Mund-Nasen-Schutz an Schulen grundsätzlich recht positiv. Die Maske habe im Frühjahr einen wichtigen symbolischen Charakter gehabt. Als man dann keine mehr tragen musste, sei es mit dem Distanzhalten deutlich schwieriger geworden.

Kritik an Kommunikation mit Bildungsdirektion

AHS-Lehrersprecher Gerhard Pusnik sieht den Mund-Nasen-Schutz keinesfalls als Lösung der Problematik. Es brauche einen Plan, um im Notfall die richtigen Maßnahmen treffen zu können. „Das kann natürlich nach der Urlaubsphase passieren, aber genauso wird es im Herbst natürlich schwierig werden, wenn einfach die Erkältungswellen und Grippewellen kommen“, sagt Pusnik.

Die Bildungsdirektion handle da aber viel zu zögerlich, ärgert sich Pusnik. Die Erfahrungen, die an den Schulen gemacht worden sind, würden nicht wirklich ernst genommen, sagt er. Es gebe schlichtweg keine Kommunikation darüber. „Das war auch in den Monaten der heißen Phase sehr unbefriedigend. Und ich habe den Eindruck, dass sich das jetzt weiterzieht“, so der AHS-Lehrersprecher. Eine Kritik, die auch andere Lehrergewerkschafter unterstützen. Man brauche dringend einen Plan – und zwar nicht erst auf den letzten Drücker.

Wallner: „Maskenpflicht an Schulen nicht vorgesehen“

Laut Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) wird in den nächsten Wochen intensiv daran gearbeitet, den Schulbeginn vorzubereiten. Das verpflichtende Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes an Schulen sei derzeit aber kein Thema. „Eine generelle Maskenpflicht für den Beginn der Schule ist derzeit nicht vorgesehen, weil wir im Moment eher versuchen, (…) sehr punktgenau vorzugehen. Also, wir versuchen nicht, landesweit einheitliche strenge Maßnahmen zu setzen, sondern wir versuchen, so lange das geht, so lange ein Cluster klar erkennbar ist, auch punktgenau vorzugehen“, so Wallner.