Ein Kind wird im Auto auf Corona getestet
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Coronavirus

Warum vermehrt Kinder gestestet werden

Täglich werden im Coronavirus-Testcenter in Röthis an die 300 Abstriche vorgenommen – quasi im Vorbeifahren, denn die Testpersonen bleiben dabei im Auto. In letzter Zeit werden dort vermehrt Kinder getestet, denn Eltern, Schulen, Kindergärten und Hausärzte sind besonders vorsichtig.

Aktuell gibt es in Vorarlberg sieben Personen, die positiv auf das Virus getestet wurden. Die Anzahl der Fälle ist im Land sogar so gering, dass das Kriterium zur Berechnung der effektiven Reproduktionszahl seit einiger Zeit nicht mehr erfüllt sei, teilte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Freitagabend mit. Allerdings gibt es offenbar große Verunsicherung, wie mit Kindern verfahren werden soll, die Erkältungssymptome zeigen.

Ein Drittel der Getesteten sind Kinder

Rund ein Drittel der aktuell in Röthis Getesteten sind Kinder – positiv war seit langem keines, erklärt Valentina Morscher vom Roten Kreuz, die aktuell in der Teststation in Röthis tätig ist: „Wie man an unseren Zahlen sieht, sind im Moment nicht viele positiv. Aber wir testen halt vorsorglich alles, was geht und weil Kinder eben schnell einmal krank werden, sind es halt im Moment recht viele.“

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Valentina Morscher vom Roten Kreuz
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Valentina Morscher vom Drive-In Testcenter in Röthis erklärt, warum zurzeit besonders viele Kinder getestet werden
Die Teststation in Röthis
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Die Abstriche werden im Vorbeifahren abgenommen
Ein Kind wird im Auto auf Corona getestet
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Mit kleinen Kindern wird besonders schonend umgegangen – das Teststäbchen kitzelt nur
Ein Teddybär des Roten Kreuzes
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Ein geschenkter Teddybär macht kleinen Kindern den Test etwas angenehmer

Eltern, Kindergärten und Hausärzte sind sehr im Moment sehr vorsichtig, wenn die Kinder auch nur leichte Symptome verspüren. Das bestätigt auch Morscher: „Der Arzt sagt, wenn ihr Symptome habt, dann lasst Euch erstmal testen. Oder wenn sie wegen Symptomen im Kindergarten anrufen, verweist der Kindergarten sie auf uns.“

300 Corona-Tests in Röthis – viele Kinder

Im Drive-In in Röthis werden jeden Tag an die 300 Corona-Tests durchgeführt. Aktuell vor allem betroffen: Kinder.

Testverfahren verbessert

Die Tests haben sich seit Beginn der Pandemie verbessert – zum Vorteil der Patientinnen und Patienten, so Morscher: „Wir haben inzwischen dünnere Stäbchen, die für Erwachsene und Kinder genau gleich funktionieren. Meistens kitzelt es die Kinder nur und sie überstehen das gut. Also weh tut es sicherlich nicht!“

Besonders schonender Umgang mit Kindern

Dazu kommt, dass das Rotkreuz-Team mit Kindern besonders vorsichtig umgeht: „Wir nehmen einfach etwas mehr Rücksicht auf sie, erklären ihnen alles genau, sind ehrlich zu ihnen und haben ein Bisschen mehr Geduld mit ihnen – dann funktioniert das alles sehr gut.“ Obendrein gibt’s einen Teddybär geschenkt, das nehme den Kindern die Angst.

Interview: Wann sollten Kinder getestet werden?

Studiogast: Dr. Harald Geiger

Kinder haben oft Infekte, sie husten, sind verkühlt, haben auch mal Fieber. Das ist auch in Corona-Zeiten so – aber ist das Kind damit ein Verdachtsfall? Dr. Harald Geiger, Kinderarzt in Dornbirn antwortet.