Bregenz
JM Soedher – stock.adobe.com
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Tourismus

Bregenz: Unerwarteter Touristenansturm

Bregenz erlebt derzeit einen unerwarteten Ansturm an Touristen – und das obwohl heuer keine Festspiele stattfinden. Die Buchungszahlen für Juli sind überraschend vielversprechend. Schätzungsweise sind die Hotels zu über 80 Prozent ausgebucht.

Touristisch gesehen ist für Bregenz eine Welt zusammengebrochen, als klar war, dass die Festspiele heuer nicht stattfinden. Hotellerie, Handel und Gastgewerbe stellten sich auf einen schwierigen Sommer im Schatten der Covid-Pandemie ein. Doch nun erlebt die Landeshauptstadt einen regelrechten Touristenansturm. Viele Gäste sind angereist, die Bregenz noch gar nicht kannten.

Unerwarteter Touristenansturm in Bregenz

Bregenz erlebt derzeit einen unerwarteten Ansturm an Touristen – und das obwohl heuer keine Festspiele stattfinden. Die Buchungszahlen für Juli sind überraschend vielversprechend. Schätzungsweise sind die Hotels zu über 80 Prozent ausgebucht.

Gäste reisen eher kurzfristig an

Im Hotel Germania sind aktuell mehr als 80 Prozent der Zimmer sind gebucht. Laut Chefin Barbara Fesenmayr sind das Zahlen, von denen Hotels in anderen Ländern derzeit nur träumen können. Die meisten Gäste haben den Urlaub in Bregenz offenbar nicht lange geplant.

„Wir haben fast nur noch kurzfristige Gäste, aber Gott sei Dank werden wir jeden Tag sozusagen voll“, so Fesenmayr. Während Festspielgäste sonst nach Luxusunterkünften suchen würden, seien nun möglichst preisgünstige Übernachtungen gefragt.

Sorge vor „Covid-Cluster“

Zufrieden zeigt sich auch Robert Salant, der Geschäftsführer des Bregenzer Stadtmarketings. Bregenz habe die Krise als Chance genutzt, um neue Gäste anzulocken. Trotzdem sei es schwer gewesen, sich vor diesem Sommer auf die Situation einzustellen. „Keiner von uns hat die Glaskugel gehabt, in welche Richtung sich das entwickeln kann. Wir hatten aber offenbar wirklich das Glück, dass wir doch relativ schnell auf die Füße gekommen sind“, so Salant.

Pfänderbahn Bregenz
petra rainer
Im Internet ist „Urlaub am Bodensee“ einer jener Begriffe, die derzeit am meisten gegoogelt werden.

Sorgen bereiten Salant die Meldungen über Covid-Ausbrüche in anderen Touristenorten in Österreich. „Es ist natürlich schlimm für jede Destination, für jede Ortschaft, wenn sich hier so ein Cluster ergibt. Aber auch da sind wir natürlich schon vorsichtig darauf vorbereitet, dass man dann auch entsprechende Maßnahmen trifft“, sagt der Stadtmarketing-Chef. Laut Salant sind Gäste aus ländlichen Gegenden lockerer im Umgang mit den Covid-Maßnahmen als Menschen aus dem städtischen Raum.