Bäckereiwagen
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Wirtschaft

Wie früher: Verkaufsmodell Bäckereiwagen

Nachdem die Wochenmärkte wegen der Coronavirus-Krise abgesagt wurden, suchen regionale Lebensmittelproduzenten nach neuen Verkaufswegen. So wird das Modell der Bauernhof-Kühlschränke ausgebaut und auch die Fahrt mit dem Verkaufswagen durch den Ort wird wieder aktuell.

Ein Klingeln tönt laut durch die Straße mitten in einem Höchster Wohngebiet, ein Lieferwagen hält am Straßenrand. Die seitliche Tür des Wagens wird nach oben geklappt. Der Nachbar ruft erstaunt über den Gartenzaun: „Da ist ein Bäckerwagen! Braucht Ihr was?“

Und tatsächlich – mitten im Wohngebiet steht Angelika Beirer hinter der Theke in ihrem Verkaufswagen und lächelt freundlich. Aus den anliegenden Häusern kommen schon die Kunden und stellen sich an – meterweise Abstand dazwischen versteht sich. Und so gehen Brote, Sachertorte, Zopf und auch Honig über die Theke.

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Bäckereiwagen Angelika Beirer
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Bäckereiwagen
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Angelika Beirer in ihrem Wagen
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Ware wird zum Kunden gebracht

Normalerweise steht Angelika Beirer mit ihrem Verkaufswagen an vier Tagen die Woche auf einem Wochenmarkt in der Region – in Lustenau, Hard, Hohenems und Götzis – und verkauft dort die Produkte ihrer Harder Bäckerei. Doch das geht ja in der derzeitigen Corona-Krise nicht, die Wochenmärkte sind abgesagt.

Und so hat Beirer das Verkaufsmodell ganz einfach angepasst und bringt den Kunden das Brot – fast direkt vor die Haustür: „Das war eine Idee aus der Not geboren. Jetzt muss ich einfach von Haus zu Haus, das Auto kann ja nicht stehenbleiben“. Hinter ihrer Theke hält Angelika Beirer automatisch Abstand zur Kundschaft und bietet auch Kartenzahlung an.

Frische Brötchen direkt vor die Haustür

Kaspar Lang ist mit seinem Brotmobil hauptsächlich in abgelegenen Orten unterwegs und versorgt die Menschen dort mit frischem Brot. Für den Bäckermeister ist sein Beruf schon lange zu einer Herzensangelegenheit geworden und viele seiner Kunden sind besonders jetzt froh über die Dienste des Nahversorgers.

„So lange, wie die Krise andauert“

Nun fährt sie morgens durch Hard und nachmittags durch Höchst. Es ist ein Service, den es früher in manchen Dörfern gab, da fuhr der Bäcker am Nachmittag in die Nachbarorte, um seine Waren zu verkaufen. Angelika Beirer will dieses Geschäftsmodell so lange betreiben, wie die Krise andauert.

Auf diese Weise werden die Harder und die Höchster wohl künftig öfter ein Klingeln in ihrer Straße hören. Und gut möglich, dass dieses Geschäftsmodell bald vielerorts betrieben wird – wie früher eben.