In den vergangenen Jahren habe es in Vorarlberg grundsätzlich nur wenige folgenschwere Unfälle mit Strom gegeben, sagt Klaus Ehgartner. Die Vorschriften, wo im Bad Steckdosen erlaubt sind, seien klar. Vorschriften allein würden aber nicht genügen.
60 Zentimeter Sicherheitsabstand zur Steckdose
Der Sicherheitsabstand von einer Badewanne oder einer Dusche zur Steckdose muss laut Ehgartner mindestens 60 Zentimeter betragen. Zu Problemen könne es natürlich kommen, wenn man mit Verlängerungs- oder Ladekabeln die Verbindung zum Wasser hergestellt. „Wasser und Strom – sollte eigentlich bekannt sein – verträgt sich nicht“, so Ehgartner.
Diese Information wird laut Innungsmeister aber nicht mehr von Generation zu Generation weitergegeben. Vor allem junge Menschen würden die Gefahren oft unterschätzen. „Es muss einfach Aufklärungsarbeit gemacht werden, auch in den Schulen“, sagt Ehgartner. Ansonsten könnten die Folgen tödlich sein.
Schutzgeräte vertragen Gleichstrom nicht
Durch moderne Elektrogeräte – wie Computer, LED-Leuchten etc. – gibt es nach Angaben von Ehgartner Anteile von Gleichstrom im Netz. Das sei ein großes Problem, denn viele Schutzgeräte würden diesen Gleichstrom nicht vertragen und könnten daher in ihrer Funktion versagen. „Sehr wichtig ist auf jeden Fall, dass man diesen FI-Schutzschalter überprüft. Und zudem sollte man schauen, ob es noch das richtige Schutzgerät ist“, so der Innungsmeister.
Zwei fast identische Fälle innerhalb eines Jahres
Am Sonntag ist in Dornbirn ein Mädchen in einer Badewanne ums Leben gekommen. Die Polizei vermutet, dass die Elfjährige durch einen Stromschlag verstarb. Das angesteckte Ladekabel eines Mobiltelefons befand sich in der Nähe der Wanne – mehr dazu in Elfjährige stirbt durch Stromschlag in Badewanne.
Ein Jahr zuvor ist – ebenfalls in Dornbirn – eine 21-jährige Frau tot in einer Badewanne aufgefunden worden – mehr dazu in Tödlicher Stromschlag: Frau lädt Handy in Wanne.