Zwei Kühe fressen Heu
APA/dpa/Mohssen Assanimoghaddam
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Gesundheit

Rinder-TBC: auch Menschen gefährdet

Nach dem neuerlichen Verdachtsfall von Rinder-TBC auf einem Bauernhof im Bezirk Bludenz sind einige Tiere getötet worden. Möglicherweise müssen alle Tiere getötet werden. Auch Menschen können sich mit der infektiösen Lungenkrankheit anstecken. Das kommt allerdings nur sehr selten vor.

Grundsätzlich gibt es drei Typen von TBC-Erregern: das Mycobacterium tuberculosis humanus, das Mycobacterium tuberculosis bovis und das Mycobacterium tuberculosis caprae. Alle drei Typen können sowohl für Mensch als auch für Tier Auslöser für Tuberkulose sein, sagt Landessanitätdirektor Wolfgang Grabher.

„2017 und 2018 hatten wir jeweils einen Fall, wo sich ein Mensch an einer Rinder-Tuberkulose infiziert hat“, sagt Grabher – mehr dazu in TBC-Verdacht bei Kind bestätigt.

Zudem gab es einen Fall, bei dem sich ein Mensch an Rotwild-Tuberkulose infiziert habe. Zumeist erfolge die Ansteckung über den Atem als sogenannte Tröpfcheninfektion. Die Übertragung des Erregers ist auf alle Arten möglich.

Übertragung von Mensch zu Mensch

99 Prozent der TBC-Erkrankungen in Vorarlberg werden von Mensch zu Mensch übertragen. Laut Grabher gibt es pro Jahr im Schnitt um die 25 Fälle. Heuer sind es bislang allerdings deutlich weniger – nämlich nur sieben. Österreichweit gab es 2018 479 neue Fälle von Tuberkulose bei Menschen. In Vorarlberg waren es zwischen 15 und 20.

Prüfung und Behandlung

Sicherheitshalber werden alle Menschen, die mit TBC-Rindern in Verbindung stehen, zu einer Untersuchung eingeladen. Veranlasst wird das von der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft, sagt Grabher. TBC wird übrigens mit Medikamenten behandelt und ist laut Grabher mittlerweile gut heilbar.