Die TBC-Problematik in Vorarlberg ist nicht neu und Faktum sei: Viel Wild an einem Standort erhöhe das Risiko der Übertragung von TBC und die bereits bestehende Durchseuchungsrate bei den Wildtierbeständen in der Kernregion sei bei Weitem zu hoch, so Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger .
„Bisherige Strategie wenig effizient“
Die bisher gewählte Strategie zur Reduktion von TBC-Übertragungen scheine zu wenig effizient zu sein, so Moosbrugger in einer Aussendung. Es werde schon viel zu lange über Strategien, Umsetzbarkeiten und Methoden diskutiert, die Übertragung von TBC auf die Rinderbestände sei aber nicht in Griff zu bekommen.
Die bisherigen Maßnahmen würden zu wenig Wirkung zeigen. Nachdem die Zusammenhänge zwischen Betrieb, Maisäß und Alpe nachvollziehbar sind, brauche es analog der Landwirtschaft eine effizientere Bekämpfungsstrategie zur Reduktion von TBC in den Wildbeständen. Für diese betroffenen Gebiete habe die Behörde einen Seuchenbekämpfungsplan zu erstellen und die Umsetzung unverzüglich umzusetzen, so Moosbrugger.
Vorläufig sechs Tiere diagnostisch getötet
Vorläufig werden sechs Tiere des Bestands diagnostisch getötet und Organproben untersucht. Abhängig von den Befunden kann es dann zu weiteren Tötungen kommen. Ebenfalls im Bezirk Bludenz musste bereits im September nach der Schlachtung einer Kuh ein Bestand mit Tuberkulose-Verdacht gesperrt und dann alle 55 Tiere des Bestands getötet werden.
Der aktuelle Verdachtsfall wurde im Zuge der laufenden Untersuchungen festgestellt, die jährlich im Anschluss an die Weidesaison durchgeführt werden. Dabei werden rund 800 Betriebe mit zirka 9.000 Stück von beauftragten Tierärzten untersucht.
TBC zählt zu den anzeigepflichtigen Seuchen
Tuberkulose (TBC) ist eine langsam fortschreitende, gefährliche Infektionskrankheit, die auch auf den Menschen übertragbar ist. Die Tuberkulose der Rinder manifestiert sich vor allem in der Lunge, bei Kälbern im Rachen und Darm. Die Rindertuberkulose zählt in Österreich und international zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen.