TBC-Verdacht bei Kind bestätigt

Der TBC-Verdacht bei einem Kind aus Dornbirn hat sich laut Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) bestätigt. Das Kind dürfte sich auf dem familieneigenen Bauernhof angesteckt haben, dort musste das gesamte Vieh getötet werden.

Bei der ersten Untersuchung vor gut einem Monat wurden noch keine Stäbchen jener Mykobakterien, die Tuberkulose auslösen, gefunden, nun haben weitere Labortests dennoch den Verdacht bestätigt. Das Kind wurde bereits vorsorglich einer Therapie unterzogen, diese wird nun fortgesetzt. Ihm gehe es aber gut, sagte Bernhard gegenüber den „Vorarlberger Nachrichten“ (Freitagsausgabe).

TBC-Verdacht bei Kind bestätigt

Der TBC-Verdacht bei einem Kind aus Dornbirn hat sich laut Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) bestätigt.

Umgebungsuntersuchungen gestartet

Die Behörden starteten die gesetzlich vorgeschriebenen Umgebungsuntersuchungen. Dabei müssen nun all jene Personen benachrichtigt werden, mit denen das Kind regelmäßig in Kontakt stand. Sie werden per Hauttest untersucht und müssen sich einem Lungenröntgen unterziehen, in sechs Monaten ist eine Kontrolle vorgesehen.

Betroffen sind Kindergarten- und Spielkameraden, Eltern und Verwandte. Die Eltern der Kindergartenkinder seien bereits am Donnerstag informiert worden, dass kommende Woche Hauttests bei ihren Sprösslingen durchgeführt werden. Wie viele Personen sich nun untersuchen lassen müssen, werde derzeit noch erhoben.

Tests bei Familie negativ

Bei der Familie des betroffenen Kindes verliefen die Tests laut Sanitätsdirektor Grabher bisher negativ. Lediglich der Vater, dessen Bluttest positiv war, wurde vorsorglich mit Antibiotika behandelt. Generell brauche es lange, bis es zu einer Ansteckung komme und bis sich Krankheitssymptome zeigten, zudem werde der Erreger nicht kontinuierlich ausgeschieden, daher seien wiederholte Tests notwendig. Insgesamt verzeichne Vorarlberg durchschnittlich 20 TBC-Fälle jährlich.

Talk mit Matthias Wittrock (Plan:g)

Der Geschäftsführer von Plan:g, Matthias Wittrock, spricht über Tuberkulose. Nach dem Fall in Vorarlberg sind viele Menschen beunruhigt.

Langsam fortscheitende Infektionskrankheit

Tuberkulose (TBC) ist laut Gesundheitsministerium eine langsam fortschreitende, gefährliche Infektionskrankheit und Zoonose (vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheit). Daher hat für die Veterinärbehörden TBC bei Rindern eine besondere Bedeutung.

Die eigentlichen Tuberkulose-Erreger bei Mensch und Tier werden aufgrund ihrer engen genetischen Verwandtschaft zum Mycobacterium-tuberculosis-Komplex zusammengefasst. Dazu gehören M. tuberculosis, der Erreger der Tuberkulose bei Menschen, M. bovis, der Erreger der Rindertuberkulose, sowie M. caprae, der Erreger bei Wildtieren.

Alle Tiere getötet

Wo sich die Rinder der Familie mit TBC angesteckt haben, ist ebenfalls noch Gegenstand von Untersuchungen. Derzeit vermuten die Behörden, dass sich die Tiere im Tiroler Lechtal infiziert haben könnten. Ein Test der AGES auf den Gen-Stamm des Bakteriums soll Klarheit bringen. Auf dem Familienhof mussten aufgrund des TBC-Verdachts alle 52 Rinder getötet werden.

Vorarlberg kämpft schon seit Jahren gegen die Rinder-TBC. Darum werden die Bestände jedes Jahr in großem Umfang auf mögliche Infektionen getestet. In Risikogebieten im Kloster- und Silbertal sowie im Montafon beruhigte sich die Situation heuer etwas, der TBC-Verdacht in Dornbirn - auf dem Hof der Eltern des TBC-erkrankten Kindes - kam daher im Jänner völlig überraschend.

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