Christof Bitschi
APA/GEORG HOCHMUTH
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LTW 2019

Viele offene Fragen nach der Wahl

Die Vorarlberger Landtagswahl 2019 ist seit Sonntag Geschichte. Die neue Kräfteverteilung im Landesparlament ist klar, dennoch bleiben viele Fragen offen. Vor allem bei der FPÖ ist unklar, wer die fünf Mandate erhält. Und auch die Grünen haben noch viel Arbeit vor sich.

Fast zehn Prozentpunkte haben die Freiheitlichen verloren, statt neun sitzen zukünftig nur mehr fünf FPÖ-Mandatare im Landtag. An wen diese vergeben werden, ist noch unklar. Nach derzeitigem Stand wäre die einfachste Verteilungsvariante, dass FPÖ-Obmann Christof Bitschi sein Mandat als Erstgereihter über die Landesliste annimmt. Damit würde er auf den vier Bezirkslisten jeweils vom ersten Platz gestrichen und die dort Zweitgereihten könnten ihr Mandat über die Bezirkslisten annehmen: Joachim Weixlbaumer für Bludenz, Hubert Kinz für Bregenz, Dieter Egger für Dornbirn und Daniel Allgäuer für Feldkirch.

Das blaue Wahlergebnis lässt derzeit aber noch eine weitere Variante zu: Neben Bitschi könnte auch Allgäuer sein Mandat über die Landesliste annehmen – dort ist er Zweitplatzierter. Damit käme in seinem Heimat-Bezirk Feldkirch der dritte Platz zum Zug – und mit Andrea Kerbleder würde dann eine neue FPÖ-Mandatarin im Landtag sitzen.

Bludenzer Mandat wackelt

FPÖ-Geschäftsführer Christian Klien brachte am Montag auch noch eine dritte Variante ins Spiel: Das Bezirksmandat in Bludenz sei lediglich mit 54 Stimmen abgesichert. Nach der Auszählung der Wahlkarten am Dienstag könnte dieses Mandat verloren und an die Landesliste gehen. Damit wäre Weixlbaumer und nicht mehr im Landtag – Weixlbaumer steht auf der Landesliste nämlich nur auf Platz 16.

FPÖ: Auswirkungen der Wahlniederlage

Durch den Verlust von vier Mandaten verliert die FPÖ auch einen Teil der Klubförderung. Wer in den Landtag einzieht, wird nach Auszählung der Wahlkarten entschieden.

Für Nicole Hosp, auf Platz vier der Landesliste und Platz drei im Bezirk Dornbirn, stehen die Chancen für ein Mandat denkbar schlecht – außer, der Hohenemser Bürgermeister Dieter Egger würde verzichten. Laut Geschäftsführer Klien will die FPÖ jedenfalls das Endergebnis abwarten und erst dann eine Entscheidung treffen.

Grüne: Drei Mandate offen

Bei den Grünen – sie sind künftig mit sieben Mandataren im Landtag vertreten – hängt die Klub-Zusammensetzung davon ab, ob sie die Koalition mit der ÖVP fortsetzen wird. Wenn das so ist, werden drei neue Mandatare in den Landtag einziehen. Wer das ist oder sein könnte, steht erst nach Auswertung der Vorzugsstimmen fest, wird bei den Grünen von allen Seiten betont. Die Grünen müssen dann auch über eine neue Klubführung entscheiden, weil die stellvertretende Klubobfrau Nina Tomaselli in den Nationalrat wechselt.

Als möglicher Kandidat wird der Lustenauer Abgeordnete Daniel Zadra gehandelt. Er sagte am Montag, der Klubchef werden vom Landtagsklub gewählt – und wie der ausschaut, stehe eben noch nicht fest. Die Arbeit würde er aber gerne machen, sagt Zadra. Am Montagabend tagt jedenfalls der der Landesparteivorstand der Grünen. Bei dieser Sitzung soll das Wahlergebnis diskutiert und analysiert werden. Es geht dabei auch um die inhaltlichen Schwerpunkte, die die Grünen setzen wollen und um die Zusammensetzung des Verhandlungsteams. Aus dem Büro von Parteichef Rauch heißt es auch, man werde die Personalpolitik diskutieren.