Martin Staudinger
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Politik

Staudinger will die Trendwende schaffen

Der Landesparteivorsitzende der SPÖ, Martin Staudinger, war am Dienstag zu Gast im „Vorarlberg heute“-Kandidatencheck. Seit 15 Jahren geht es für die Vorarlberger SPÖ bei Landtagswahlen bergab, zuletzt gab es nur noch 8,8 Prozent zu verzeichnen. Staudinger hat die Partei im Vorjahr übernommen und will jetzt die Trendwende schaffen.

Der Erneuerungsprozess bei den Sozialdemokraten habe gegriffen, es sei Rückenwind zu spüren, sagte Staudinger am Dienstag im Gespräch mit Gerd Endrich, Zentraler Chefredakteur des ORF Vorarlberg, und „Vorarlberg heute“-Moderatorin Kerstin Polzer. Die SPÖ sei eine Partei für alle Menschen und stehe nicht nur für ein Thema: „Alles, was den Menschen im Leben begleitet, dafür stehen wir.“ Als Beispiel nannte er die Kinderbetreuung, die Ganztagsschule, Wohnen oder Verkehr.

Zum Nachsehen: Martin Staudinger im Kandidatencheck

SPÖ-Landesparteichef Martin Staudinger war heute Gast im „Vorarlberg heute“-Kandidatencheck. Der 40-Jährige ist seit einem Jahr an der Spitze der Ländle-Roten. Er will die schwächelnde Partei bei der Landtagswahl wieder in den zweistelligen Bereich bringen.

Ein für die SPÖ wichtiges Thema ist der Umweltschutz und die Klimapolitik. „Wir glauben auch, dass man Umweltschutz, Klimapolitik, mit realistischen Ansätzen verbinden muss.“ Eine Klimapolitik müsse sich auch daran orientieren, „dass es sich nicht alle Menschen leisten können, Bioprodukte zu kaufen oder Elektroautos zu kaufen.“

Arbeitszeiten flexibler denken

Beim Thema Arbeit müsse man heutzutage flexibler denken: „Reden sie mit den Leuten, die eine junge Familie haben. Die möchten weniger arbeiten. Mann und Frau wollen vielleicht beide nur 30 Stunden arbeiten, damit sie mehr Zeit für ihre Kinder haben“, so Staudinger. „Jemand, der jünger ist, fit ist, alleinstehend ist, will und kann vielleicht gerade mehr arbeiten.“ Es gebe eben verschiedene Lebensphasen.

Der SPÖ-Spitzenkandidat ist seit Montag auf Wahlplakaten zu sehen. Damit sind die Sozialdemokraten früher in den Landtagswahlkampf gestartet als ihre politischen Mitbewerber. Staudinger erhofft sich dadurch einen kleinen Vorsprung: „Nachdem ich erst vor einem Jahr angefangen habe als Parteivorsitzender, also eigentlich der frischeste Kandidat bin (…), ist es natürlich gut für meine Bekanntheit und um auch meine Themen durchzubringen.“ Die Trennung zwischen Nationalratswahl und Landtagswahl wird bei der SPÖ nicht scharf gezogen, schließlich handelt es sich laut Staudinger um ein „Gesamtpackage“.

Martin Staudinger im „Vorarlberg heute“-Kandidatencheck

Der Landesparteivorsitzende der SPÖ, Martin Staudinger, ist am Dienstag zu Gast im „Vorarlberg heute“-Kandidatencheck. Seit 15 Jahren geht es für die Vorarlberger SPÖ bei Landtagswahlen bergab, zuletzt gab es nur noch 8,8 Prozent zu verzeichnen.

Offen für Koalition mit ÖVP

In der Koalitionsfrage ist für Staudinger alles offen. Am Dienstag sah er auch für die SPÖ Chancen, mit der ÖVP in die Landesregierung einzuziehen: „Schwarz-Grün funktioniert einfach nicht so gut, dass es gut ist für Vorarlberg, die letzten Monate haben es sehr sehr deutlich gemacht.“ Die Grünen würden Entwicklungen einerseits blockieren – etwa wenn es um Betriebsansiedlungen gehe. Andererseits würden sie für die Umwelt aber wenig erreichen: „Am Schluss fällt man dann um und es kommt doch, es wurde nur verzögert. Das ist schlecht für Vorarlberg. Aber es wurde nichts herausgeholt für die Natur.“

Das erklärte Ziel von Staudinger für die Landtagswahl im Oktober ist eine Steigerung – im Idealfall auf zumindest zehn Prozent der Wählerstimmen.