Eine Arbeitssuchende an einer Computerstation im AMS
APA/ROLAND SCHLAGER
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wirtschaft

Mehr Arbeitslose mit Einschränkungen

Ende Juli 2019 waren beim Arbeitsmarktservice (AMS) Vorarlberg 2.449 Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen arbeitslos vorgemerkt. Laut AMS steigt die Zahl seit Jahren.

Im Jahr 2009 lag der Anteil der Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen an allen Arbeitslosen noch bei 19 Prozent – mittlerweile sind es bereits 28 Prozent. Laut AMS ist das vor allem auf die gestiegene Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe der über 55-Jährigen zurückzuführen. Denn mit ansteigendem Alter würden sich die gesundheitlichen Probleme mehren.

AMS setzt auf Umschulungen

Bei den über 50-Jährigen sei bereits jede zweite Person mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen konfrontiert, heißt es beim AMS Vorarlberg. „Arbeitsuchende mit gesundheitlichen Einschränkungen sind besonders schwer zu vermitteln. Hier braucht es Fingerspitzengefühl und die passenden Angebote“, sagt Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter.

Aus Sicht von Bereuter bieten Umschulungen über das Berufliche Bildungs- und Rehabilitationszentrum (BBRZ) Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen eine Perspektive. Im vergangenen Jahr waren in Vorarlberg insgesamt 155 Personen in einer BBRZ-Maßnahme, davon 111 in der REHA-Planung und Vorbereitung sowie 19 in einer arbeitsplatznahen Ausbildung. Seit rund zwei Jahren hat das BBRZ auch einen Standort in Vorarlberg. Somit sei ein noch besserer Kontakt zu den heimischen Unternehmen gegeben, so Bereuter.

Langzeitarbeitslosigkeit als Herausforderung

Eine weitere Herausforderung bei der Arbeitsplatzvermittlung: ältere Arbeitsuchende mit physischen oder psychischen Einschränkungen sind häufiger langzeitbeschäftigungslos. Von den über 50-Jährigen, die schon länger ohne Arbeit sind, haben 65 Prozent gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen.

Um die Arbeitsaufnahme dieser Personengruppe zu unterstützen, bietet das AMS Vorarlberg die Förderung „Eingliederungsbeihilfe 50plus“, welche die Einarbeitungsphase durch eine finanzielle Unterstützung erleichtert. Für 2019 sind dafür 2,6 Millionen Euro budgetiert. Geplant ist die Förderung von insgesamt 600 Personen.