Feldkirch  am 28.11.2022  Verkehr Nahverkehr Auto Stau Bus Nahverkehr
Mathis Fotografie
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Verkehr

Wie der Verkehrsverbund gegen Stau vorgeht

Ampelschaltungen, Busspuren und notfalls längere Fahrzeiten. Der Verkehrsverbund Vorarlberg verfolgt bei Verspätungen durch Staus mehrere Ansätze. Schon kleine Veränderungen können Zahl und Ausmaß der Verspätungen deutlich reduzieren.

Durch das Klimaticket hat der öffentliche Verkehr in Vorarlberg so viele Kunden wie noch nie. Gleichzeitig kämpfen die Verkehrsbetriebe mit mehreren Problemen. Der Personalmangel bei den Busfahrern ist nur eines davon. Derzeit sorgen etliche Baustellen neben dem Berufsverkehr immer wieder für Staus und Verspätungen. Beim Verkehrsverbund setzt man dagegen auf ein Bündel aus Maßnahmen. Ampelschaltungen sind nur eine davon. Durch sie können im Schnitt pro Kreuzung zwei Minuten Fahrzeit gespart werden.

Seit die Kapfschlucht in Feldkirch saniert wird, müssen mehrere Stadtbuslinien durch den Ardetzenberg geführt werden. Stadt, Land und Verkehrsverbund haben sich um einen möglichst reibungslosen Ablauf bemüht. Gerade im Tunnel ist aber die Stausituation oft sehr wechselhaft. Mit Ampelschaltungen, die die Busse bevorzugen, ist man dabei an die Grenzen geraten. Man hat daher die Stauzeit von durchschnittlich vier Minuten in den Fahrplan einkalkuliert.

Staus verursachen zusätzliche Kosten

Die Maßnahme war wichtig, damit die Busse ihre Anschlüsse, etwa am Bahnhof Feldkirch erreichen. Der Nachteil solcher Maßnahmen ist aber ebenso klar: Ein Bus, der in der Früh länger braucht, weil es Stau gibt, kann nicht zu anderen Zeiten schneller fahren. Die Fahrpläne müssen immer eingehalten werden. Außerhalb der Stoßzeiten kann es daher zu Stehzeiten an den Haltestellen kommen.

Längere Fahrzeiten bedeuten bei großen Buslinien auch einen Mehrbedarf an Fahrzeugen sowie Lenkerinnen und Lenkern und damit höhere Kosten. Änderungen im Fahrplan sind daher nur das letzte Mittel. Lieber setzt man auf zusätzliche Busspuren oder veränderte Linienführungen. In Feldkirch lassen manche Linien daher die große Altstadtschleife ausfallen. Das spart Zeit ein, die man anderswo im Stau verliert.

Auch kurze Busspuren helfen

Außerdem gibt es vor allem an der Reichsstraße großzügige Busspuren. Die zahlen sich laut Verkehrsverbund auch aus. Gäbe es sie nicht, würden die Busse zu den Stoßzeiten ab der Kaiserstraße stadteinwärts elf Minuten länger brauchen. Ganz ähnlich ist die Situation in Bregenz. Dort hilft sogar eine relativ kurze Busspur, die Pünktlichkeit deutlich zu erhöhen. Bei der Haltestelle Inselstraße/Kornmarkt ist der Stadtbus in eine Richtung im Schnitt 1,5 Minuten und damit dreimal pünktlicher unterwegs. Der Grund ist eine 330 Meter lange Busspur, die es auf der anderen Seite nicht gibt.

Der positive Einfluss von Busspuren auf die Pünktlichkeit könne daher nicht hoch genug eingeschätzt werden, heißt es vom Verkehrsverbund: „Schon einige Meter und ein sprichwörtlicher Kübel Farbe kann dafür sorgen, dass die Fahrgäste pünktlich an ihr Ziel kommen und das Umsteigen auf weitere Linien zuverlässig möglich ist.“