Radsport wird in Höchst groß geschrieben: Die Radballer holen regelmäßig Weltmeistertitel, auch die Kunstradfahrer fahren international mit. Während der Gymnaestrada ist Höchst Nationendorf für die Armenier, rund 40 sind zu Gast in der Bodenseegemeinde. Fast täglich erfreuen die armenischen Turner mit geplanten oder spontanen Showeinlagen die Besucher am Kirchplatz – Radfahren konnten viele aber nicht. Jedenfalls bis vor wenigen Tagen, denn die Höchster haben dafür gesorgt, dass sich das ändert.
Sendungshinweis
Heute wird die FIG-Gala aus dem Messestadion in Dornbirn live ab 20.15 Uhr in ORF SPORT + übertragen. Die 90-minütige Show der kreativsten Gruppen der Weltgymnaestrada 2019 ist auch im Livestream bei vorarlberg.ORF.at zu sehen.
Räder vom Repair-Café flott gemacht
„Wir haben ihnen ein paar Räder hingestellt, dass sie mobil sind“, erzählt Raimar Grabherr, Obmann der Turnerschaft Höchst. Mehrere nicht abgeholte Räder aus dem Fundbüro wurden von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Höchster Repair-Cafés fahrtüchtig gemacht und den Armeniern zu Verfügung gestellt. „Zunächst sind sie ein bisschen umher geeiert“, sagt Grabherr. Aber Turner haben ja ein gutes Gleichgewicht – und schon nach kurzer Zeit saßen zumindest die jungen Gruppenmitglieder sicher im Sattel und „haben es dann der älteren Generation gezeigt“, erzählt Grabherr.
Geldmangel als Hauptgrund
Radfahren habe keine so große Tradition in Armenien, sagt einer der Begleiter der Gruppe, Vache Adamyan. Der Hauptgrund aber sei, dass viele Menschen in Armenien gar nicht die finanziellen Mittel für ein Fahrrad hätten und das Radfahren deshalb auch nicht lernen könnten. In Höchst jedenfalls waren die Gäste aus Armenien eine paar Tage lang auf diese Weise mobil unterwegs.