Die Digitalisierung bringt für viele Menschen in Zusammenhang mit Behörden viele Vorteile. Aber es eröffnen sich auch neue Problemfelder, die beim Landesvolksanwalt landen. Denn viele Menschen hätten einfach nicht die technischen Fähigkeiten, ihre behördlichen Dinge digital abzuwickeln, so Feurstein im ORF-Interview am Mittwoch. Etwa weil sie sich nicht genug auskennen oder keine E-Mail-Adresse besitzen. „Es gibt auch Menschen, die nicht die finanziellen Mittel haben, um sich einen Laptop zu kaufen“, so der Landesvolksanwalt.
Zudem gebe es sprachliche Barrieren – und manch einer wolle auch einfach gar nicht digital sein. „Ich bin der Meinung, hier muss man sehr gut achtgeben, dass es nicht zu einer Diskriminierung von Menschen kommt, die die digitalen Fähigkeiten nicht haben“, betonte Feurstein.
Landesvolksanwalt Feurstein: Vermittler bei Behördenstreitigkeiten
Behörden vor Ort gefragt
Hier seien die Behörden des Landes und der Gemeinden gefordert. Es sei notwendig, dass es Anlaufstellen vor Ort gebe, dass die Menschen bei den Behörden von anderen Menschen unterstützt würden, so der Landesvolksanwalt. Das sei für den Bürgerservice ein Thema, aber auch für die Bezirkshauptmannschaften. Es müsse für jeden Menschen einen Weg geben, „dass ich auch weiterhin im Austausch bleibe, und meine Dinge auf kurzem Wege und nicht digital, sprich online, erledigen kann“, so Feurstein.
Hilfsmöglichkeiten stärker verankern
Die Hilfsmöglichkeiten des Landesvolksanwaltes sollen in der Bevölkerung noch mehr verankert werden, das ist ein großes Ziel für die zweite Hälfte der sechsjährigen Amtszeit von Landesvolksanwalt Feurstein. „Wir müssen hier präsenter sein, wir müssen die Leute informieren. Und es ist auch eines meiner Ziele, dass die Menschen kurz, rasch und sehr einfach den Weg zu mir und zu meinem Team finden.“