Injektion, Labor, Spritze
ORF.at/Zita Klimek
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Gesundheit

Impfstatus unbekannt: Was kann ich tun?

In Vorarlberg gibt es einen neuen bestätigten Masern-Fall. Damit sind mittlerweile 14 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger mit Masern infiziert. Ob man geimpft ist oder nicht, steht normalerweise im Impfpass. Wer den nicht mehr findet, hat verschiedene Möglichkeiten zu überprüfen, ob man geimpft ist oder nicht.

Viele Menschen sind unsicher, ob sie gegen Masern geimpft sind. Der Impfpass kann hier Aufschluss geben. Wer diesen nicht mehr hat, kann sich an den Arbeitskreis für Vorsorge und Sozialmedizin wenden, der Impfungen bis zum 15. Lebensjahr dokumentiert. Ein Bluttest kann ebenfalls zeigen, ob eine Impfung oder eine durchgemachte Krankheit vorliegt.

Grabher: „Es gibt einen Impfdurchbruch“

Vor einem Monat ist in Vorarlberg der erste Masern-Fall des Jahres bekannt geworden, diese Woche wurde bereits der 14. Masern-Fall bestätigt. „Das wird auch nicht der letzte sein“, sagt Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher. Beim neuesten Fall handelt es sich um ein Kind, es sind aber auch Erwachsene infiziert. Eine Person hat sich trotz doppelter Impfung mit Masern infiziert. „Es kommt sehr selten vor, aber es gibt einen Impfdurchbruch“, sagt Grabher. Bei einem Impfdurchbruch kommt es trotz vollständiger Impfung zu einer nachweislichen Infektion.

Infektion zieht weite Kreise

Eine bestätigte Infektion zieht weite Kreise und auch viele Verdachtsfälle nach sich. Wer Kontakt mit einer infizierten Person hatte und nicht geimpft ist, ist automatisch ein Verdachtsfall und muss 18 Tage in Quarantäne. Bekommt man Masern-Symptome, also den klassischen Ausschlag, ist man ein „wahrscheinlicher Fall“ – egal ob geimpft oder ungeimpft, dann wird Blut abgenommen. Ist das Ergebnis positiv, handelt es sich um einen bestätigten Fall. Solange man krank ist, muss man in Absonderung bleiben. Bei Kindern kann statt einer Blutabnahme auch ein Mund- oder Zahnbürstenabstrich genommen werden.

Mit der Blutabnahme kann auch eine PCR-Typisierung durchgeführt werden. Dabei kann festgestellt werden, woher die Infektion kommt. Dieser Prozess dauert aber mehrere Wochen, weil die Proben zur Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) nach Wien geschickt werden müssen.

Keine explosionsartigen Ausbrüche befürchtet

Laut Grabher gibt es in Vorarlberg bereits mehr als 60 Verdachtsfälle. „Die Masern-Fälle werden immer so hereintröpfeln. Weil die Inkubationszeit 21 Tage dauert, wird es keine explosionsartigen Ausbrüche geben“, sagt Grabher.

Erste Impfung nach neun Monaten empfohlen

Die erste Masern-Impfung wird nach neun Monaten empfohlen, etwa zwei bis drei Monate später sollte die zweite Impfung erfolgen. Von den Kindern, die im Jahr 2022 in Vorarlberg zur Welt kamen, wurden 89 Prozent bereits einmal gegen Masern geimpft, 82 Prozent erhielten auch schon die zweite Masern-Impfung.