LKW Tank wird mit Tankstutzen betankt
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Wirtschaft

Mehr Tankstellen mit HVO als Alternative zu Diesel

Der synthetische Kraftstoff HVO, hergestellt aus Altspeisefetten, könnte eine Lösung für das geplante EU-Verbot von neuen Verbrennern ab 2035 sein. HVO reduziert CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent und ist bereits an einigen Tankstellen in Vorarlberg erhältlich. Bis Ende April sollen sechs weitere hinzukommen.

Ab 2035 plant die EU, keine neuen Verbrennungsmotoren mehr zuzulassen. Dies hat zu viel Kritik geführt und die EU ist sich dieser Entscheidung nicht mehr so sicher. Eine mögliche Lösung könnte der synthetische Kraftstoff HVO sein, der aus Altspeisefetten hergestellt wird und die CO2-Emissionen von Kraftfahrzeugen um bis zu 90 Prozent senken könnte.

Was ist HVO und wie wird es hergestellt?

Hydriertes Pflanzenöl, kurz HVO, ist ein synthetischer Kraftstoff, der meist aus Altspeisefett und pflanzlichen Ölen hergestellt wird. Fast jedes Fahrzeug mit einem Dieselmotor kann in der Regel mit HVO betankt werden. „Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man beim Fahrzeughändler nachfragen und mit der Fahrzeugidentifikationsnummer kann man einwandfrei feststellen, ob HVO erlaubt ist oder nicht“, sagt Christoph Scheier. Derzeit ist der Kraftstoff nur in wenigen Tankstellen in Vorarlberg erhältlich und wird meist aus dem asiatischen Raum geliefert.

Transportunternehmen setzt auf HVO

In skandinavischen Ländern werden Kraftfahrzeuge schon länger mit HVO betankt, vor allem im Industriebereich. Transportunternehmen werden immer mehr gefordert, CO2-neutral zu liefern. „Wir haben die gesamte Flotte von 200 Fahrzeugen Mitte Februar auf HVO100 umgestellt. Das hatte den Hauptgrund, dass wir eine schnelle und rasch umsetzbare Lösung zu CO2-Reduktion gesucht haben“, sagt Stefan Vögel, ein Vorarlberger Unternehmer.

Als Beimisch-Produkt zum üblichen Diesel könnte HVO mehrere Tonnen CO2 einsparen, analysiert der ÖAMTC. Somit wären trotz Verbrennungsmotoren bis 2035 auch die Klimaziele erreicht.

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Die Zukunft von HVO

Trotz der Vorteile von HVO ist klar, dass die Antriebswende elektrisch sein wird. „HVO kann einen Beitrag leisten in einer Übergangsphase oder bei Spezialanwendungen, beispielsweise bei Lkw kommt es ja jetzt schon zum Einsatz. Insofern eine Ergänzung ja. Aber natürlich – die Antriebswende wird die Elektrische sein“, sagt Landesrat Daniel Zadra (Grüne). Bis Ende April sollen sechs Tankstellen in Vorarlberg HVO anbieten. Ohne die Mineralölsteuer bewegt sich der Preis derzeit bei über einem Euro achtzig pro Liter.