Hangrutschungen: Schutzmaßnahmen werden verstärkt

In Doren gab es in den Jahren 1988, 2006 und 2007 große Rutschungen beim 80 Meter hohen Gschlief-Hang. Seitdem bewegt sich die Abrisskante um durchschnittlich einen Meter pro Jahr in Richtung Ortszentrum. Damit die Rutschung gebremst werden kann, werden die Wassergräben am Fuß der Rutschung laufend geräumt.

Nun kommt eine neue Methode zum Einsatz: Ostseitig an der Abbruchwand werden rund 100 Meter lange Horizontaldrainagen verlegt. Das geschieht leicht steigend, damit das Wasser herausfließen kann, erklärt Thomas Frandl von der Wildbach- und Lawinenverbauung.

Bis zu 15 Drainagen werden gebohrt und ersetzen so die alten Pump- und Vakuumbrunnen oberhalb des Hangs. Diese haben nicht die erhoffte Entspannung für den Hang gebracht. Die neuen Drainagen werden rund 200.000 Euro kosten. Somit wurden in den vergangenen 16 Jahren an die 3,5 Millionen Euro im Gschlief verbaut.

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Bisher 3.000 Lkw-Ladungen

In der Gemeinde Hörbranz ist der Hang seit April des Vorjahres in Bewegung und hat seither dazu geführt, dass fünf Häuser nicht mehr bewohnt werden können. Im November habe es die letzte ganz große Bewegung mit sieben Metern in einer Woche gegeben, so Bürgermeister Andreas Kresser. Inzwischen habe man so viel abgegraben, dass es fast zu einem Stillstand gekommen sei.

„Wir haben gelernt, dass der Hang unberechenbar ist. Wir trauen uns nicht, Entwarnung zu geben, aber wir haben im Moment so weit alles im Griff, das können wir, glaube ich, sagen“, so Kresser. Seit April wurden an die 30.000 Kubikmeter Geröll und Erde abgetragen. Das sind umgerechnet rund 3.000 Lkw-Ladungen. Derzeit wird der Hang in Richtung Eplisgehrbach saniert.

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Kosten von 2,5 Millionen Euro

Im nördlichen Bereich der Rutschung wird das ganze Bachbett um rund vier Meter angehoben. Dadurch bekomme die Rutschung einen Fuß und auch die gegenüberliegende Seite werden geschützt, erklärt Frandl. Durch das Anheben der Bachsohle mit den hölzernen Sperren könne man auch das Material hinterfüllen und es müsse so nicht teuer deponiert werden.

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Mit 40 Vermessungspunkten werden die Bewegungen des Hanges registriert. Derzeit werden die Auffanggräben ausgeräumt. Wenn im Frühling die Niederschläge zunehmen, füllen sich die Gräben wieder. Würde man kein Material abtransportieren, würde sich die Rutschung wieder in Bewegung setzen und Häuser gefährden, betont Frandl. Bisher wurden in Hörbranz rund 2,5 Millionen Euro für die Hangsicherung ausgegeben.