Die 120 Jahre alte und denkmalgeschützte Eisenbrücke Wiesenrain steht derzeit unter Beobachtung. Untersuchungen zeigten, dass die Korrosionsschäden fortgeschritten sind, weshalb die Verbindung zwischen Lustenau und Widnau aus Sicherheitsgründen momentan nur einspurig befahrbar ist, an kurzfristigen Maßnahmen wird gearbeitet.
Ab dem Jahr 2027 sind Instandsetzungsarbeiten sowie eine Anhebung der Brücke zur Anpassung an die Hochwasseranforderung des Rheins geplant. Dafür soll die Brücke rund zwei Jahre für den gesamten Verkehr gesperrt werden.
Brücke Lustenau-Au unter ständiger Beobachtung
Bereits seit Juni 2023 wird die Rheinbrücke Au–Lustenau, eine der ersten Spannbetonbrücken in Österreich und der Schweiz, durch ein Brückenmonitoring-System überwacht. Für den Überbau einer Brücke aus Spannbeton wird von den Experten eine theoretische Nutzungsdauer von 70 Jahren angegeben und dieses Alter wird die Rheinbrücke zwischen Lustenau und Au 2027 erreichen. Der Bericht der jüngsten Brückenprüfung aus dem Jahr 2021 ergab einen ausreichenden Erhaltungszustand (Note 3).
Trotzdem wird die Brücke durch ein Brückenmonitoring-System mit eingebauten Sensoren ständig überwacht. „Das Ergebnis dieses Monitoring zeigt uns, dass das statische System der Brücke intakt ist. Das bedeutet, dass die Brücke weiterhin uneingeschränkt und sicher benützt werden kann“, erklärt Gerhard Schnitzer, der Leiter der Straßenbauabteilung beim Land Vorarlberg.
Neubau wird angestrebt
Wie lange die Brücke noch sicher befahrbar sein wird, kann keiner sagen. „Mit dem Monitoring-System können wir Änderungen sofort erkennen und dann entsprechende Maßnahmen festlegen. Aufgrund des Alters der Brücke streben wir aber einen Ersatz der Brücke an“, ergänzt Schnitzer.
Die Planungen für einen Neubau der Verbindung zwischen Lustenau und Au sind unter der technischen Führung der Schweiz schon angelaufen. „Es wurde eine großräumige Studie angelegt, die weiträumig Lösungen prüft, vergleicht und bewertet. Wir planen, dass wir bis Ende des Jahres die Bestvariante präsentieren können“, sagt Marcel John, Kantonsingenieur von St. Gallen.
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Uneinigkeit bei Standortfrage
Dabei wird auch ein eventuell neuer Standort für die Brücke geprüft. Der Schweiz passt der aktuelle Standort ganz gut, der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) würde eine Verlegung der Brücke befürworten. „Es ist auf den ersten Blick erkennbar, warum wir hier weit auseinander liegen. Auf der Schweizer Seite ist die gesamte Infrastruktur vorhanden, vor allem aber auch ein Autobahnanschluss. Bei uns geht der ganze Verkehr seit Jahrzehnten direkt ins Wohngebiet“, sagt Fischer.
Eine mögliche Variante bleibt auch eine Untertunnelung. „Es gibt hier mehrere Varianten. Am Ende des Tages erhoffe ich mir, dass sich die beiden Gemeinden auf einen Standort einigen werden. Natürlich müssen wir es in einem größeren Kontext betrachten, Stichwort ‚S18‘ und vor allem Stichwort ‚Ortsumfahrung Lustenau‘“, sagt Verkehrslandesrat Marco Tittler (ÖVP).
Brücke zwischen Fußach und Hard erneuert
Eine weitere Rheinbrücke, die Brücke zwischen Fußach und Hard, wurde bereits durch eine neue ausgetauscht. Die neue Brücke, die um 70 Millionen Euro einige Meter neben der alten gebaut wurde, ist seit November 2022 in Betrieb. Die alte Brücke wurde abgerissen, 480 Tonnen Abbruchmaterial kamen zuammen. Der Schutt wurde in die Hauptbestandteile Stahl und Beton zerlegt und konnte fast vollständig wiederverwertet werden.