Thoma, der auch Direktor des Wirtschaftsbundes ist, begründet seinen Rückzug aus dem Landtag mit der anonymen Anzeige gegen ihn. Ihm wird vorgeworfen, Druck auf eine Lehrperson ausgeübt zu haben. Im Jänner hat der Vorarlberger Landtag seine Immunität aufgehoben, um den Weg für behördliche Ermittlungen freizumachen – mehr dazu unter Landtag hob Immunität von Thoma auf (vorarlberg.ORF.at).
Rückzüge hängen an Listenerstellung
Vor Christoph Thoma haben bereits die ÖVP-Abgeordneten Susanne Andexlinger, Gabriele Graf, Steve Mayr, Thomas Winsauer, Roland Frühstück und zuletzt Raphael Wichtl angekündigt, den Landtag mit den Wahlen im Herbst dieses Jahres zu verlassen.
Für die ÖVP hängt die Häufung der Rückzüge der Abgeordneten auch an der bereits begonnenen Erstellung der Liste für die Landtagswahl im Herbst. Bis Donnerstag hätten alle Ortsgruppen, Bünde und Teilorganisationen Zeit, Mitglieder zu nominieren, erklärt Dietmar Wetz, Geschäftsführer der ÖVP. Wer nicht mehr nominiert werden wolle, müsse es rechtzeitig bekannt geben, erklärt er sich die Häufung. Es müsse sich aber niemand Sorgen machen, dass man nicht genug Kandidatinnen und Kandidaten hätte, betont Wetz.
Nicht mehr vom Landtag in die Pension
Was aber schon auffällig sei, sei die Tatsache, dass früher viele Abgeordnete sozusagen aus dem Landtag in Pension gegangen seien, erzählt Wetz. Das sei heute offenbar nicht mehr so, viele Menschen würden sich im Berufsleben immer öfter verändern. Das spüre man auch im Landtag und in der Politik im Allgemeinen.