Parkautomat-Schild
ORF
ORF
Verkehr

Diskussion um höhere Parkgebühren für größere Autos

Größere Autos benötigen nicht nur mehr Treibstoff, sondern auch mehr Platz. Deshalb gibt es in europäischen Städten immer öfter Diskussionen um höhere Parkgebühren für größere Autos. Die Debatte wirft auch in Vorarlberg eine wichtige Frage auf: Wem gehört der öffentliche Raum?

Im vergangenen Jahr war fast jeder zweite Neuwagen in Österreich ein SUV (Sport Utility Vehicle), auch als Geländelimousine oder Stadtgeländewagen bezeichnet. In Vorarlberg wurden 2022 mit 43 Prozent – von insgesamt 9.000 Neuzulassungen – sogar so viele SUVs zugelassen wie noch nie. Damit habe man einen Höchststand erreicht, heißt es beim VCÖ.

Gebühren für SUVs in Paris auf das Dreifache erhöht

Immer öfter werden in europäischen Diskussionen darüber losgetreten, ob für größere Autos höhere Parkgebühren eingehoben werden sollen. In Paris wurde jetzt beschlossen, die Gebühren für SUVs um das Dreifache zu erhöhen – auf 18 Euro pro Stunde. Auch in Graz werden ähnliche Pläne verfolgt.

Debatte um höhere Parkgebühren für SUVs

Fast jeder zweite Neuwagen in Österreich war im Jahr 2023 ein SUV. Größere Fahrzeuge benötigen mehr Sprit aber auch mehr Platz. Deshalb gibt es in europäischen Städten immer mehr Diskussionen über höhere Parkgebühren für größere Autos.

In Vorarlberg sieht man dieses Vorhaben als eher unwahrscheinlich an. „Das ist eine Diskussion, die in Österreich – und speziell hier in Vorarlberg – sicher nicht möglich sein wird“, stellt Jürgen Wagner, Pressesprecher des ÖAMTC Vorarlberg, klar. „Das ist schlichtweg nicht möglich, über eine Designlinie andere Parkgebühren zu verlangen“, betont er.

Jürgen Wagner, Pressesprecher ÖAMTC
ORF Vorarlberg
Jürgen Wagner, Pressesprecher des ÖAMTC, hält es für unmöglich, Parkgebühren anhand des Autodesigns zu berechnen

Größere Parkflächen als negatives Signal für Ortszentren

Auch wenn diese Debatte vor allem in Großstädten auftrete, werfe sie Fragen über eine gerechte Platzverteilung im öffentlichen Raum auf. „Ein Risiko ist natürlich, dass Parkflächen an die Größe der SUVs angepasst werden“, gibt David Madlener, Bereichsleiter Mobilität des Energieinstituts Vorarlberg, zu bedenken. Sollte es in Zukunft immer mehr größere Autos geben, würden auch die Parkflächen immer größer werden, vermutet er.

„Das wäre für unsere Ortschaften, für unsere Ortszentren ein sehr negatives Signal“, warnt Madlener. „Sollte die Tendenz dazu gehen, dass größere Parkflächen benötigt werden, dann wäre es durchaus ein sinnvoller Ansatz, diese größeren Flächen im Sinne des Verursacherprinzips natürlich auch mit höheren Gebühren zu bewirtschaften“, schlägt er vor. Die Gebühren für kleinere Parkplätze könnten dabei niedriger werden oder gleich bleiben.

David Madlener
ORF Vorarlberg
David Madlener vom Energieinstitut Vorarlberg sieht größere Parkflächen als negatives Signal für Ortszentren an

ÖAMTC sieht Differenzierung als „logistisches Problem“

„Das ist eine nette Idee, wird aber sicher nicht umsetzbar sein aus unserer Sicht“, stellt Wagner klar. „Diese Differenzierung würde ein logistisches Problem darstellen“, zeigt er auf. Es stelle sich dann die Frage, ob die kleinen Parkplätze auch wirklich frei seien, wenn man mit einem kleinen Auto komme. „Das wird auch für die Anbieter ein Problem sein, nicht nur für die Nutzer“, meint Wagner.