Warnschild Geisterfahrer auf Autobahnzufahrt
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Verkehr

Starker Anstieg bei Geisterfahrten auf A14

20-mal gab es im vergangenen Jahr Geisterfahrer-Alarm in Vorarlberg. Das bedeutet fast um die Hälfte mehr Fälle, als im Vorjahr – da waren es noch 14 Geisterfahrermeldungen. Auch in Gesamtösterreich haben die Geisterfahrten deutlich zugenommen: Mit 444 Meldungen war es der höchste Wert seit 15 Jahren. Das geht aus der Geisterfahrerstatistik von Ö3 hervor.

Um 43 Prozent haben die Geisterfahrermeldungen 2023 in Vorarlberg im Vergleich zum Vorjahr zugenommen, teilt Ö3 mit. Die Anzahl der Fälle liegt auch über dem langjährigen Durchschnitt von 15,1 Meldungen im Jahr. Der bisherige Höchstwert wurde 2006 mit 25 Meldungen verzeichnet, der Tiefstwert 2013 mit fünf Meldungen.

Örtlich verteilten sich die gemeldeten Geisterfahrten auf acht Fahrten im Raum Bregenz (A14 zwischen Hörbranz und Dornbirn-Süd), sechs Meldungen im Raum Bludenz (A14 zwischen Feldkirch und Bludenz) und weitere sechs im Raum Dornbirn (A14 zwischen Dornbirn-Süd und Frastanz).

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Geisterfahrer Statistik 2023 – Vorarlberg
Hitradio Ö3
Geisterfahrer Statistik 2023 – Bundesländerverteilung
Hitradio Ö3
Geisterfahrer Statistik 2023 – Jahresgesamtzahlen
Hitradio Ö3
Geisterfahrer Statistik 2023 – Monatsverteilung
Hitradio Ö3
Geisterfahrer Statistik 2023 – Wochentagsverteilung
Hitradio Ö3

In der Ö3-Geisterfahrerstatistik werden alle Geisterfahrer-Warnmeldungen ausgewertet, die im Hitradio Ö3 durchgesagt und über TMCplus an die Navigationsgeräte ausgesendet werden. Quelle der Meldungen ist in fast allen Fällen die Polizei, nur vereinzelt kommen die Meldungen direkt von Hörerinnen und Hörern.

Hauptgründe für Geisterfahrten sind Alkohol- und Drogeneinfluss, aber auch Überforderung und Ablenkung. Laut Verkehrspsychologen dürfte vermehrt Unkonzentriertheit durch psychische Probleme aufgrund persönlicher und globaler Krisen eine Rolle spielen.

Bundesweit höchster Wert seit 25 Jahren

Bundesweit wurden 444 Geisterfahrer im Jahr 2023 im Ö3-Verkehrsservice gemeldet – das ist gegenüber 2022 ein starker Anstieg von 54 Meldungen oder 14 Prozent. Die Gesamtzahl bedeutet den größten Wert seit 15 Jahren. 2023 wurden bei Geisterfahrerunfällen zwei Menschen getötet (2022: kein Toter), acht Personen wurden schwer und 15 leicht verletzt. Insgesamt ereigneten sich 14 Unfälle, an denen Geisterfahrer beteiligt waren, also doppelt so viele wie im Jahr davor.

Im Bundesländerranking führt das fünfte Jahr in Folge Niederösterreich, gefolgt von Kärnten, das erstmals die Steiermark überholt. Die wenigsten Falschfahrer werden aus Wien gemeldet. Oberösterreich verzeichnet den stärksten Anstieg an Geisterfahrten. Zuwächse gibt es auch in Kärnten, der Steiermark, Salzburg, Vorarlberg und Wien. Weniger Geisterfahrer werden gezählt in Niederösterreich, Tirol und im Burgenland.

Villach ist der Hotspot

Die Südautobahn (A2) bleibt die Autobahn mit den meisten Geisterfahrern mit 73 Meldungen, gefolgt von der Westautobahn (A1) und der Tauernautobahn (A10). Der „Wörtherseeabschnitt“ in Kärnten auf der A2 zwischen Klagenfurt und Villach ist wie schon im Jahr davor das Autobahnteilstück mit den meisten Meldungen (23 Geisterfahrer).

Dieses Teilstück gilt seit Beginn der Aufzeichnungen als der Abschnitt mit den meisten Falschfahrern. Als „Geisterfahrer-Hotspot“ gilt erneut der Großraum Villach. Hier werden auf der A2, der A10, der A11 und am Knoten Villach in Summe 62 Geisterfahrer gezählt – das entspricht 14 Prozent aller Falschfahrer in ganz Österreich.

Gefährlichste Zeit: Wochenend-Abende am Jahresende

Der stärkste Monat im Jahr 2023 war österreichweit der November mit 49 Meldungen, gefolgt vom Dezember mit 47 Meldungen. Somit gilt das Jahresende als stärkste „Geisterfahrerzeit“ Zeit des Jahres. Im Februar werden mit 30 Geisterfahrern die wenigsten gezählt.

Geisterfahrten bleiben ein „Freizeitphänomen“: Auch im Jahr 2023 sind an den Wochenenden mehr Geisterfahrer unterwegs als an Werktagen. Der Wochentag mit den meisten Geisterfahrern ist der Samstag.

Im Tagesverlauf sind die Geisterfahrer 2023 mehrheitlich am frühen Abend zwischen 18.00 und 21.00 Uhr unterwegs. Das geringste Risiko, einem Geisterfahrer zu begegnen, besteht unverändert in den Morgenstunden zwischen 6.00 und 9.00 Uhr.