Der Arlbergtunnel ist mit seinen 13,972 Kilometern – rechnet man die Galerie mit ein, sind es 15 Kilometer – der längste Straßentunnel in Österreich. Und wenn der saniert werden muss, dann dauert es. Schon im vergangenen Sommer war der Tunnel gut sechs Monate gesperrt. Und das wird heuer ähnlich, von Mitte April bis Mitte Oktober wird der Tunnel gesperrt.
Vierte längere Sperre des Tunnels
Nachdem im vergangenen Sommer die Tiroler Seite saniert worden ist, wird jetzt die Fahrbahn auf der Vorarlberger Seite erneuert, erklärt Stefan Siegele, Geschäftsführer der ASFINAG Alpenstraßen GmbH. Rund 12.000 Kubikmeter Beton müssen zunächst herausgeschremmt und herausgefräst und dann neu eingesetzt werden. Außerdem bekommen die Tunnelwände eine neue, hellere Beschichtung – insgesamt 110.000 Quadratmeter Tunnelbeschichtung werden erneuert.
Die kommende Sperre wird die mittlerweile vierte längere Sperre des Arlbergtunnels in wenigen Jahren sein. Der Verkehr wird dann wieder über den Arlbergpass umgeleitet, Lkws müssen – bis auf wenige Ausnahmen – großräumig ausweichen.
Verbesserung auf der Umleitungsstrecke geplant
Viele Abläufe sind bereits Routine. „Im letzten Jahr hat es im Großen und Ganzen sehr gut funktioniert“, so Siegele. Allerdings will die ASFINAG den Verkehrsfluss bei der Abzweigung nach Lech und dem Pass verbessern, bei der Alpe Rauz wird deswegen die Ampelschaltung verbessert.
„Hier ist es kurzfristig zu großen Rückstaus gekommen, weil wir bei der Ampelschaltung ein Problem hatten. Diesen Fokus werden wir setzen“, sagt Stefan Siegele von der ASFINAG. Gemeinsam mit der Polizei werde es wieder Kontrollen geben, dann werde sich das einpendeln und gut funktionieren, ist Siegele überzeugt.
Arbeitende können geortet werden
Im Tunnel wird dann wieder viel Baustellenverkehr herrschen. Zum Schutz der Arbeitenden gibt es ein eigenes Ortungssystem. Jede Person wurde bereits bei den letzten Bauarbeiten mit einem Sender ausgerüstet – damit weiß man immer genau, wie viele Personen im Tunnel sind. Das könne bei einem Unfall sehr wichtig sein, hieß es im vergangenen Jahr von der ASFINAG.
Auch Großbaustellen auf der A14
Neben dem Arlbergtunnel sind für 2024 aber noch weitere Großbaustellen in Vorarlberg geplant. Unter anderem auf der S16 bei Braz und Bings: Durch die Sperre des Arlbergtunnels werden weniger Fahrzeuge auf der S16 unterwegs sein, also nutzt man die Zeit, um die Fahrbahn zu erneuern.
Und auch auf der A14 wird es wieder zwei große Baustellen geben, bei Nenzing und Nüziders und bei Dornbirn, sagt Siegele. Dabei handle es sich um klassische Fahrbahnsanierungen – mit allem, was dazu gehört, wie Rückhaltesysteme und Beschilderungen.
Investitionen von rund 70 Millionen Euro
In Summe wird die ASFINAG heuer rund 70 Millionen Euro in Vorarlberg investieren. In der Warteschleife sind neue Parkplätze im Walgau. Auch die geplanten Lkw-Kontrollplätze bei Lauterach sind noch nicht ganz in trockenen Tüchern. „Wir sind hier in der finalen Abstimmung mit dem Land Vorarlberg“, so Siegele. Es benötige noch eine Absichtserklärung. Sobald diese unterzeichnet sei, werde die ASFINAG mit Hochdruck mit den Planungen beginnen. Und dann soll auch die Verkehrsbeeinflussungsanlage zwischen Bregenz und Dornbirn installiert werden.
Seit 45 Jahren: Verbindung zwischen den Bundesländern
Der Arlbergtunnel ist nun seit 45 Jahren die Hauptverbindung zwischen Vorarlberg und Tirol. Am 1. Dezember 1978 wurde der Tunnel feierlich eröffnet. Seitdem können die Vorarlberger um einiges leichter vor allem auch im Winter nach Tirol fahren – oder weiter in andere Bundesländer.