Kassa im Supermarkt
ORF.at/Zita Klimek
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Wirtschaft

Einigung im Handel: Im Schnitt 8,43 Prozent mehr Lohn

Die Verhandlungen um die Kollektivverträge für den Handel sind zu Ende: Für die Angestellten gibt es im Durchschnitt um 8,43 Prozent mehr Lohn. Die Einigung konnte nach sieben Verhandlungsrunden erzielt werden.

Die Kollektivvertragsverhandlungen für den Handel sind nach sieben Verhandlungsrunden abgeschlossen. Die Gehälter der Angestellten werden zwischen 8,3 und 9,2 Prozent erhöht. Im Durchschnitt entspricht das 8,43 Prozent mehr Lohn für österreichweit rund 430.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Vorarlberg sind 17.000 Beschäftigte davon betroffen.

Mindestgehalt für Berufseinsteiger angehoben

Mit dem Gehaltsabschluss wurde auch das Mindestgehalt für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger deutlich über 2.000 Euro erhöht. Das neue Mindestgehalt liegt nun bei 2.124 Euro. Zudem wurde das Lehrlingseinkommen im ersten Lehrjahr auf 880 Euro, im zweiten Lehrjahr auf 1130 Euro und im dritten Lehrjahr auf 1.430 Euro angehoben. Das entspricht einer Erhöhung um zehn Prozent.

„Guter Kompromiss“ für beide Seiten

Marcel Gilly von der Gewerkschaft spricht angesichts des Gehaltsabschlusses von einem „guten Kompromiss“ sowohl für die Arbeitgeber als auch für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, gerade auch hinsichtlich der sozialen Staffelung. „Es war heuer eine große Herausforderung mit der hohen Inflationsrate“, sagt Gilly. Dadurch sei die Ausgangssituation besonders schwierig gewesen, weshalb es besonders viele Verhandlungsrunden gebraucht habe.

Die Verhandlungen um die Kollektivverträge für den Handel haben bereits im Oktober begonnen. Die Gewerkschaft hatte ursprünglich ein Gehaltsplus von elf Prozent gefordert, die Arbeitgeberseite hat ihr Eröffnungsangebot erst in der dritten Runde mit einem Plus von fünf Prozent und einer Einmalzahlung von 800 Euro gelegt.

Warnstreiks auch in Vorarlberg

Im Dezember haben im Zuge der Verhandlungen erste Warnstreiks stattgefunden, unter anderem auch beim Großkunden-Händler Metro in Dornbirn. Dort haben 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eineinhalb Stunden gestreikt. Die Warnstreiks seien nötig, damit bei den Verhandlungen etwas weitergehe, sagte Gilly im Dezember dazu.