Waldbestattung
IMAGO/Rainer Weisflog
IMAGO/Rainer Weisflog
Chronik

Erster Bestattungswald in Vorarlberg

In Vorarlberg wird der erste Bestattungswald eingerichtet. Die Gemeinde Bludesch und die Klosterwald Verwaltungs GmbH haben einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Der Bestattungswald soll im Frühjahr 2024 eröffnet werden. Der Wald bietet Platz für bis zu 5.000 Urnen.

Die Klosterwald Verwaltungs GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen des Erzbistums Wien sowie der Stifte Heiligenkreuz und Klosterneuburg. Seit Oktober 2019 werden sechs Klosterwälder in Niederösterreich und der Steiermark betrieben.

Der geplante Bestattungswald an der Schnifner Straße umfasst eine Fläche von rund acht Hektar und ist Eigentum der Gemeinde Bludesch. Die Klosterwald Verwaltungs GmbH wird den Wald als Ort der letzten Ruhestätte betreiben. Zunächst werden etwa 500 Bäume als Bestattungsbäume bereitgestellt. Zur Auswahl stehen Einzel- oder Familienbäume sowie Gemeinschaftsbäume. Pro Baum können jeweils bis zu zehn Urnen beigesetzt werden. Der Wald wird in seinem natürlichen Zustand belassen, wobei die Natur selbst die Grabpflege übernimmt.

Biologisch abbaubare Urnen

Die Nutzung der Bestattungsplätze wird für 25 oder 50 Jahre angeboten. Für die Beisetzung sind lediglich umweltfreundliche, biologisch abbaubare Urnen zugelassen. Jeder Baum erhält zudem eine dezente Namenstafel mit den Angaben der Verstorbenen. Nach der Vertragsunterzeichnung beginnen die letzten vorbereitenden Maßnahmen, dazu gehören das Einmessen und Kartierung der Bäume sowie die Errichtung eines Andachtsplatzes. Der Betrieb soll im Frühjahr 2024 aufgenommen werden.

Nachfrage nach alternativer Bestattungsform

Bürgermeister Martin Konzet: „Auch in unserer Region gibt es eine Nachfrage nach alternativen Bestattungsformen. Dabei steht vor allem die Waldbestattung hoch im Kurs. Dank der Zusammenarbeit mit der erfahrenen Klosterwald Verwaltungs GmbH wird erfreulicherweise im Gemeindegebiet Bludesch nun erstmals in Vorarlberg diese Art der Bestattung angeboten".

Christian Berner, Forstdirektor und Geschäftsführer der Klosterwald Verwaltungs GmbH, lobt die Gemeinde Bludesch für ihre Offenheit. Dieses Vorgehen ist ein vorbildliches und mutiges Beispiel für zukunftsorientiertes Handeln, so Berner.

Anrainerproteste verhinderten Waldfriedhof in Feldkirch

Vor mehr als zehn Jahren wollte man in Vorarlberg bereits einen Waldfriedhof eröffnen. Der „Wald des Friedens“ in Feldkirch Nofels wurde aber aufgrund von Anrainerprotesten nicht realisiert. Die Pfarre Nofels bietet aber auf dem Friedhof Nofels, Bereich „N“, Naturbestattungen an. Diese sind für Einheimische und Auswärtige verfügbar, unabhängig von der Konfession. Sieben Gemeinschaftsbäume dienen als Ruhestätte für bis zu 70 Einzelurnen. Das Nutzungsrecht für den Urnenplatz beträgt 15 Jahre.