Formulare für die Arbeitnehmerveranlagung
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Chronik

Steuerausgleich lohnt sich heuer besonders

Mehrere hundert Euro bekommen die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger durchschnittlich pro Jahr über die Arbeitnehmerveranlagung zurück. Heuer dürfte es sich besonders rentieren: Es gibt unter anderem erhöhte Beträge für Familien und Pendler sowie erstmals einen Teuerungsabsetzbetrag.

Wie jedes Jahr können Arbeitende, Lehrlinge oder Pensionisten auch heuer wieder mit der Arbeitnehmerveranlagung einen Teil der Steuern zurückholen. Dass die Österreicherinnen und Österreicher hier eher faul sind erkennt man daran, dass jährlich Milliarden Euro an Lohnsteuern ans Finanzministerium fließen. Viele rechnen einfach nicht mit einer Gutschrift oder machen Fehler bei der Eingabe der Daten, sagt Eva-Maria Düringer, AK-Steuerexpertin.

Bei Unklarheiten Hilfe holen

Die Steuererklärung nicht zu machen, ist für Düringer aber keine Option. Bei Unklarheiten hilft das Finanzamt, ein Steuerberater oder die Arbeiterkammer. Das sich das lohnt zeigt die Bilanz des Vorjahres. Für das vergangene Jahr hat die Arbeiterkammer mehr als 15.000 Anträge bearbeitet und konnte dadurch insgesamt 6,5 Millionen Euro zurückholen. Durch die erhöhten Beträge geht Düringer davon aus, dass heuer deutlich mehr zurückgeholt werden kann.

Steuerausgleich lohnt sich heuer besonders

Mehrere hundert Euro bekommen die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger durchschnittlich pro Jahr über die Arbeitnehmerveranlagung zurück. Heuer dürfte es sich besonders rentieren: Es gibt unter anderem erhöhte Beträge für Familien und Pendler sowie erstmals einen Teuerungsabsetzbetrag.

Einmalig: Teuerungsabsetzbetrag

Aufgrund des bundesweiten Anti-Teuerungspakets der Regierung wurden zahlreiche Beträge erhöht. Insbesonders wenn man hohe finanzielle Mehraufwendungen im Job oder Kinder hat, zahle sich die Arbeitnehmerveranlagung heuer aus. Durch die Erhöhung des Familienbonus auf bis zu 2.000 Euro für Kinder unter 18 Jahren und bis zu 650 Euro für über 18-Jährige bekommen Familien heuer etwas mehr rückerstattet.

Für das Jahr 2022 gibt es auch den Teuerungsabsetzbetrag, der einmalig je nach Einkommen bis zu 500 Euro beträgt. Dieser wird automatisch ausbezahlt, sobald man die Arbeitnehmerveranlagung abschließt. Voraussetzung ist ein Jahreseinkommen von höchstens 24.500 Euro.

Und auch die Pendlerpauschale wurde erhöht. Zudem gibt es noch eine Homeoffice-Pauschale und auch der Kindermehrbetrag wurde deutlich verbessert. Der kommt vor allem Alleinerzieherinnen und Alleinerzieher zugute. So waren es bis jetzt 250 Euro pro Kind, nächtes Jahr sind es 700 Euro pro Kind. Von den Entlastungsmaßnahmen sollen vor allem jene profitieren, die wenig verdienen, erklärt Düringer. Die Abschaffung der kalten Progression wirkt sich zudem positiv auf den Steuerausgleich aus.

Bester Zeitpunkt ab März

Voraussetzung für die Arbeitnehmerveranlagung ist der Jahreslohnzettel des Arbeitgebers. Der beste Zeitpunkt, um den Lohnsteuerausgleich zu erledigen, sei deshalb ab März, so die Expertin. Denn bis Ende Februar haben die Dienstgeber Zeit, den Jahreslohnzettel zu übermitteln. Grundsätzlich ist es möglich, die Arbeitnehmerveranlagung sowohl digital über FinanzOnline zu erledigen, als auch analog über Papier-Formulare. Vom digitalen Assistenten oder auch der automatischen Arbeitnehmerveranlagung rät Düringer aber ab, diese würden oft nicht alle Sparmöglichkeiten erkennen.