Das Medikament Paxlovid ist kein Medikament für die Massen, aber für Risikopatientinnen und Risikopatienten mit beispielsweise einem geschwächten Immunsystem oder Lungenvorerkrankungen enorm wichtig. Es soll vor schweren Krankheitsverläufen schützen. In ganz Vorarlberg sind derzeit aber nur an die 55 Packungen verfügbar, sagt Christof van Dellen, Präsident der Vorarlberger Apothekerkammer.
Eine Packung pro Apotheke auf Lager
„Wir haben im Moment jede Apotheke circa ein Stück auf Lager“, beschreibt van Dellen. Man hoffe, dass man damit über die Runden komme, bis man die neue Ware erhalte. Im November habe jede Apotheke im Durchschnitt allerdings etwa drei Packungen pro Woche ausgegeben. Die Apotheken seien auch „nicht glücklich“ mit der Situation, „wir hätten auch lieber mehr“, meint er.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hatte die Apothekerkammer zuvor scharf kritisiert. Der Vorwurf: Es seien an die 20.000 Packungen Paxlovid verschwunden, sein Ministerium habe darüber hinaus nicht alle Belege für die Abgabe des Medikaments bekommen. Das hat sich mittlerweile aufgeklärt: „Der Gesundheitsminister hatte die Zahlen ohne den Abrechnungsmonat November“, erklärt van Dellen. In diesem Monat habe man allerdings sehr viele Packungen gebraucht.
Lieferung wird kommende Woche erwartet
Van Dellen beruhigt hinsichtlich der Knappheit des Medikaments allerdings: „Wir versuchen natürlich, durch interne Kommunikation der Apotheker untereinander, uns gegenseitig auszuhelfen, falls irgendwo einmal ein dringender Fall sein sollte“, betont er. Auch in den Spitälern gebe es noch einige Packungen auf Lager, erklärt der Präsident der Vorarlberger Apothekerkammer.
Bisher hätten alle Patientinnen und Patienten, die das Medikament Paxlovid benötigt hätten, es auch bekommen, sagt van Dellen. Das Gesundheitsministerium hat für kommende Woche eine neue Lieferung angekündigt. Sobald sie in Wien eintreffe, werde sie auf die Bundesländer verteilt, betont er.