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Gesundheit

Spitalsärzte sammeln Unterschriften für mehr Gehalt

Die Initiative „Pro angestellte Fachärzt:innen“ fordert in einem offenen Brief an die Landesregierung eine umfassende Gehaltsreform. Eine Petition soll den Forderungen Nachdruck verleihen, bisher hätten rund 300 Fachärztinnen und Fachärzte in den Krankenhäusern diese unterschrieben, hieß es gegenüber dem ORF Vorarlberg.

Die gesammelten Unterschriften sollen nächste Woche an Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (beide ÖVP) übergeben werden. Ausgelöst worden sei der Protest von der Spitalsärzte-Enquete im November. Dabei sei deutlich geworden, dass die eigentlichen Probleme der Fachärztinnen und Fachärzte in den Spitälern – wie auch in der Gesundheitsreform – ausgeblendet würden.

Die unzureichende Bezahlung gefährde die spitzenmedizinische Versorgung, warnt die Initiative in ihrem offenen Brief. Während das Burgenland, die Steiermark und Wien die Gehälter deutlich verbessert hätten, „um ein kollabierendes System zu retten“, heißt es in der Petition, habe die letzte Gehaltsreform in Vorarlberg vor zehn Jahren stattgefunden.

„Schmerzliche Verluste“ in der Krankenhausmedizin

Dadurch sei es gerade in einem Grenzland wie Vorarlberg für ärztliche Spitzenkräfte unattraktiv, im Land zu bleiben und in der immer höher spezialisierten Krankenhausmedizin seien die Verluste dieser erfahrenen Fachärzte und Fachärztinnen an benachbarte Regionen oder in den niedergelassenen Bereich besonders schmerzlich, kritisiert die Initiative. Dazu kämen die hohen Lebenshaltungskosten in Vorarlberg.

Dabei seien es gerade die Spitalsärzte, die unter hohem Leistungsdruck Schwerstverletzte versorgen und Leben retten: „Es sind Spitalsärzte, die in Akutsituationen die Patienten vor dem Schlimmsten bewahren und das zu jeder Tages- und Nachtzeit.“ Für die massiven Einschränkungen der Lebensqualität durch Nachtdienste würden die Mediziner mit viel zu niedrigen Pauschalen entschädigt.

Forderungen der Spitalsärzte

Um diese Abwanderung aufzuhalten, brauche es eine grundlegende Reform des Gehaltssystems, fordern die Medizinerinnen und Mediziner mit ihren Unterschriften:

  • Keinen wirtschaftlichen Nachteil im Vergleich zu Ärztegruppen, die in anderen Bereichen tätig sind
  • 30 Prozent mehr Grundgehalt über eine 30-jährige Berufskarriere
  • Deutlich bessere Zusatzentlohnung bei hochqualifizierter Tätigkeit
  • Ausbau der Karrieremöglichkeiten mit Zusatzentlohnung für besondere Leistungen
  • Angemessenere Entlohnung von Nacht- und Bereitschaftsdiensten

Belastung und Verantwortung müssten deutlich höher entlohnt werden, fordert „Pro angestellte Fachärzt:innen“ in der Petition.